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Berlin: Disney-Film: Stimmprobe der Saurier

Zoo-Palast, Dienstagabend. Am Ende der Premiere stand kein einziger Dinosaurier und nicht mal eins dieser putzigen Lemurenäffchen auf der Bühne.

Zoo-Palast, Dienstagabend. Am Ende der Premiere stand kein einziger Dinosaurier und nicht mal eins dieser putzigen Lemurenäffchen auf der Bühne. Nur ihre deutschen Stimmen waren gekommen. Pascal Breuer, der den immer hilfsbereiten Dino Aladar synchronisiert hatte, Dieter Landuris für den tolpatschigen Affen Zini, Roland Hemmo alias Lemurenvater Yar und Claus Theo Gärtner, der dem finsteren Bruton eben jene Tonlage verlieh, die zu einem gnadenlosen Iquanodon passt. Die weiblichen Mitwirkenden, darunter Gisela Fritsch für die Rolle der Styracosaurus-Dame Eema erhielten selbstredend einen Blumenstrauß. Kristina Tietz freilich drohte hinter dem gelben Gebinde fast zu verschwinden: Schließlich ist sie - im Film spricht sie das pfiffige Lemurenmädchen Suri - erst zehn Jahre alt. In den Vereinigten Staaten hat der vollständig digital produzierte Film nach sechs Wochen bereits 125 Millionen Dollar eingespielt. Und vielleicht ist der darin gesungene Song "Can somebody tell me who I am" jenseits des großen Teichs schon ein Ohrwurm. Natürlich war auch die deutsche Band "Orange Blue" am Abend gekommen, um ihn - mit zwei Zugaben - live zu präsentieren. Die drei smarten Jungs hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen Autogrammwünsche ihrer Fans zu erfüllen. Da blieb unter den Premierengästen am Ende nur die Frage, ob die Dinosaurier im Zoo-Palast wirklich schärfer herüberkommen als in den übrigen 700 deutschen Kinos, in denen der Streifen heute anläuft. Im Zoo-Palast wird er schließlich auf der Leinwand so präsentiert, wie es sich nach Ansicht der Produzenten gehört: total digital statt mit der üblichen Technik.

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