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Berlin: Drogerie-Mord: 20-Jähriger unter Verdacht

Haftbefehl auch gegen Komplizen erlassen

Er soll es doch gewesen sein. Gut zwei Monate nach seiner ersten Festnahme sitzt jetzt der 20-Jährige Silvio S. in Untersuchungshaft. Der wegen Raubes bereits Vorbestrafte soll Mitte Dezember die Rossmann-Kassiererin Regina G. mit einem Messerstich getötet haben. Die 46-Jährige war noch am Tatort verblutet. Kurz vor Weihnachten war S. dann festgenommen worden, musste aber aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden.

Bei der Vernehmung hatte der Mann jede Beteiligung abgestritten. Er kam wieder auf freien Fuß, galt bei der Mordkommission jedoch weiter als Verdächtiger. Erst nach der Laboruntersuchung der Tatort-Spuren reichten die Beweise. Am 2. März wurde Silvio S. festgenommen – und am 6. März ein 24 Jahre alter Komplize, der bei dem Überfall Schmiere gestanden haben soll. Dieser hatte gemerkt, dass nach ihm gefahndet wurde und sich deshalb gestellt. Dem Komplizen war man zuvor durch „Hinweise“ auf die Spur gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit. Offen blieb, ob der Komplize durch Tatortspuren überführt wurde oder ob es Hinweise aus dem Umfeld der beiden Männer gab. Nach der Tat war immer nur nach einem Räuber gefahndet worden – mit einem Phantombild, gezeichnet nach Angaben der beiden Kolleginnen des Opfers. Dieses soll Silvio S. ähneln, hieß es, zudem sei der 20-Jährige Linkshänder. Die Obduktion hatte ergeben, dass der Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit mit links zugestochen hat.

Silvio S. hat bei den neuerlichen Vernehmungen bislang geschwiegen; durch das fehlende Geständnis steht ein schwieriger Prozess bevor, hieß es gestern bei der Justiz. Deshalb gebe man keine weiteren Details bekannt.

Von den etwa 100 Fällen, die die Mordkommission 2005 bearbeitet hat, sind jetzt nur noch vier ungeklärt.

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