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Die Brandenburger Imker müssen in diesem Jahr eine unterdurchschnittliche Honigernte verkraften.

© Sebastian Gollnow/dpa

Durch Trockenheit und Bienenseuche: Brandenburgs Imker verzeichnen geringere Honigernte

Für die Imker und ihre Völker war das Wetter im letzten Sommer schlecht. Die Honigernte lässt nun mehr als zu wünschen übrig. Die Preise bleiben stabil.

Die Brandenburger Imker müssen in diesem Jahr eine unterdurchschnittliche Honigernte verkraften. „Genaue Zahlen liegen zwar noch nicht vor, aber die Tendenz zeigt nach unten“, sagte Holger Ackermann, Pressesprecher des Landesverbands der Brandenburger Imker, der Deutschen Presse-Agentur.

Pro Volk konnten nur etwa 20 Kilogramm Honig geschleudert werden. Üblich seien sonst 30 bis 50 Kilogramm. Bei dem Landesimkertag am Samstag in Schönwalde-Glien (Havelland) geht es um Zucht und Haltung der Bienen, aber auch um Wildbienen, die immer mehr vom Aussterben bedroht sind.

Eine Belastung war in dieser Saison vor allem in Südbrandenburg der Ausbruch der Bienenseuche Amerikanische Faulbrut. Zeitweise sei es der größte Sperrkreis in Deutschland in gewesen. Durch die bakterielle Krankheit wird den Angaben zufolge ausschließlich die Brut befallen. Sie ist hoch ansteckend für die Tiere und muss deshalb gemeldet werden. Für Menschen ist die Seuche nicht gefährlich.

Der Landesverband empfiehlt, nur mit Bienen aus der Region und von gesicherter Herkunft die Verluste auszugleichen. Faulbrut werde unter anderem begünstigt, wenn Imker in „schlechten Zeiten“ die Bienen mit Supermarkthonig fütterten, sagte Ackermann. Der komme aus der ganzen Welt und könne Faulbrut-Sporen enthalten.

500 Gramm regionaler Honig kosten zwischen 5 und 8 Euro. Eine Anhebung der Preise befürchtet Ackermann in dieser Saison nicht. Das entscheide aber jeder Imker für sich selbst, sagte er.

Bienenvölker gehen in die Winterruhe

„Der Grund für den geringeren Honigertrag ist vor allem das fehlende Wasser von oben“, sagte Ackermann. Betroffen seien vor allem die Imker in den regenschwachen Regionen von den Landkreisen Märkisch-Oderland und Oder-Spree.

In den Blüten sei deshalb weniger Nektar gebildet worden. „Und der ist die Energiequelle für die Bienen und blütenbesuchenden Insekten. Damit werden sie auch von den Pflanzen belohnt für die Bestäubung“, sagte er. „Die Pflanzen mussten aber auch für sich selbst sorgen und haben mit dem wenigen Wasser ihr Überleben gesichert und auf die Bildung von Nektar verzichtet“, betonte Ackermann.

Die Bienenvölker gehen nach den Angaben nun langsam in die Winterruhe. „An schönen Tagen sind aber immer noch einige Exemplare unterwegs“, sagte er. Und sie finden noch Nahrung: In den Blüten der Fette Henne, der Sonnenblume oder der verschiedenen Herbstastern. Damit füllten die Bienen das Reservoir in den Stöcken auf, um gut über den Winter zu kommen.

Dem Landesverband gehören rund 2600 Imker an. Durchschnittlich hält jeder etwa 10 Völker, meist der Sorte Carnica. (dpa)

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