
Eine Türsteherin macht den Wahlcheck: „Irgendwann können Clubs nicht mehr in der Innenstadt existieren“
Wie geht es mit der Berliner Clubkultur weiter? Xenia Wiederkehr, Türsteherin in der Wilden Renate, spricht über hohe Mieten, Diskriminierung und die Angst vor einem neuen Lockdown.
Frau Wiederkehr, Anfang August fand in der Wilden Renate die erste richtige Party seit Beginn der Pandemie statt, als Teil eines Pilotprojektes in Zusammenarbeit mit dem Senat. Wie war’s?
Es war megaschön, aber auch total traurig. Und super viel Arbeit, weil der Plan doch recht kurzfristig kam. Aber als ich dann das erste Mal wieder mit meinen Secus (Security, Anm. d. Red.) zusammen an der Tür stand, war ich so glücklich. Man hat für einen Moment sich selbst wiedergefunden und gedacht: Ach ja, da war ja was, ich bin eigentlich sehr gut in dem, was ich hier normalerweise mache. Und gleichzeitig hab‘ ich dann nach der zweiten Nacht, so um halb zehn Uhr morgens, gemerkt: Moment mal, wenn hier der letzte Beat gespielt ist, dann ist es auch erst mal wieder vorbei auf unbestimmte Zeit – und dann bin ich in Tränen ausgebrochen. Es war also mega -nice, aber auch total bitter, weil man daran erinnert wurde, was man die ganze Zeit nicht machen konnte.
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