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Die Kultur erhält die Kündigung. Der Ärger mit dem Eigentümer begann schon in den 90ern.

© Doris Spiekermann-Klaas

Eine Woche vor der Räumung: Schokoladen: Senator Müller hat Hoffnung

Die Zeit drängt: in einer Woche soll das Kulturprojekt Schokoladen geräumt werden. Nun sieht sogar Senator Müller "gute Chancen" für die Rettung.

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Für den Fortbestand des Kultur- und Wohnprojekts „Schokoladen“ in der Ackerstraße scheint es offenbar eine Lösung zu geben. Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) sagte, es gebe „gute Gespräche“ mit dem Eigentümer. „Wir bemühen uns, einen Grundstückstausch hinzubekommen“, sagte Müller am Mittwoch im Bauausschuss. Für eine Grundstückskompensation sehe er „gute Chancen“. Im Gespräch ist dem Vernehmen nach ein Grundstück Ackerstraße/Ecke Invalidenstraße. Müller wollte das nicht bestätigen. Hauseigentümer Markus Friedrich sagte, für ihn käme keine andere Fläche infrage. Die Zeit drängt, am kommenden Mittwoch soll der Schokoladen geräumt werden.

Wie berichtet will die Stiftung Edith Maryon aus Basel das Grundstück erwerben. Die aus Spenden, Schenkungen, Erben und Darlehen finanzierte Stiftung wolle soziale Wohn- und Arbeitsstätten fördern und Grundstücke der Spekulation auf dem Markt entziehen, sagte Ulrich Kriese von der Stiftung. Mittels Erbpachtvertrag soll das Objekt dann an den Verein Schokoladen verpachtet werden. Auch der müsste etwas zum Kaufpreis beisteuern sowie das Haus sanieren. Die Stiftung besitzt in Berlin unter anderem das ehemalige Rotaprint-Gelände in Wedding. Am Sonnabend startet der Schokoladen derweil um 12 Uhr eine 24-Stunden-Party mit Lesungen, Konzerten und DJs. Das Bündnis „Schokoladen verteidigen“ ruft für den Mittag zu einer Demo zum Haus des Schokoladen-Eigentümers auf. sib/spa

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