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Ich bin ein BERLINER (76): „Einer sprang vom Dach“

Rudolf Sagert hat es sich in einer Kleingartenkolonie in Reinickendorf gemütlich gemacht. In unserer Serie "Ich bin ein Berliner" erzählt der 77-Jährige, dass es aber auch ungemütliche Zeiten gab.

Ich bin Berliner, aufgewachsen bin ich am Gesundbrunnen. Genau dort, wo die Mauer gebaut wurde. Als das passierte, war ich gerade in Flensburg, zum Arbeiten. Da sagten ein paar zu mir: ‚Berlin ham’se dicht gemacht.‘ Ich wusste nicht mehr, ob ich nach Hause kann. Das war schon schlimm, am Anfang sind ein paar aus dem Fenster gesprungen, einer sprang vom Dach, der starb dann auch.

Seit vierzig Jahren haben meine Frau und ich den Garten. Wir haben den durch Zufall bekommen, durch einen Bekannten. Zu Hause, wo wir unsere Wohnung haben, kennen wir niemanden, hier in der Kolonie ist das anders. Wir kennen unsere Nachbarn, vieles habe ich auch von denen gelernt. Am Anfang wusste ich ja nichts übers Gärtnern, mit der Zeit lernt man das dann.

Vor 50 Jahren - am 26. Juni 1963 - hielt John F. Kennedy seine berühmte Berliner Rede. Hier erzählen 100 Berliner, was ihnen diese Worte bedeuten - und wie sie die Stadt heute erleben. Siemens unterstützt das Tagesspiegel-Projekt. Alle bisher erschienen Videos zu der Serie "Ich bin ein Berliner" finden Sie unter: www.tagesspiegel.de/berliner

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