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Eltern wollten offenbar Rückführung verhindern: Kurz vor der Abschiebung: Kind vermisst

Im Fall der mehrere Tage vermissten Siebenjährigen glaubt die Polizei den Eltern nicht.

Die aus Tschetschenien stammende Flüchtlingsfamilie hatte, wie berichtet, ihre siebenjährige Tochter bei der Polizei als vermisst gemeldet – vermutlich, um so die Abschiebung zu vereiteln. Am Freitag war, wie berichtet, das Kind wieder aufgetaucht. Nach Angaben der Eltern war es bei einer anderen tschetschenischen Familie gewesen.

Nun wurde bekannt, dass die Familie, die seit einem halben Jahr in Berlin lebt, letzte Woche abgeschoben werden sollte – dem Vernehmen nach zunächst nach Polen, weil die Familie über dieses EU-Land nach Deutschland gekommen war. Beweisen kann die Polizei ihren Verdacht bislang nicht. „Die Gesamtumstände des Vermisstenfalls sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, teilte das Präsidium lediglich mit. Dem Vernehmen nach hatte es keine rechtliche Handhabe gegeben, etwa die Mobiltelefone der Familie abzuhören. Wie es bei den Ermittlern hieß, soll der Vater seiner Frau verboten haben, Fragen der Polizei zu beantworten. Diese wiederum war den ermittelnden Polizisten aufgefallen, weil sie am Morgen nach dem angeblichen Verschwinden „ausgeschlafen und völlig ruhig“ gewirkt habe. Die Betroffenen waren für Stellungnahmen nicht zu erreichen.

Die Polizei verwies am Wochenende auf die hohen Kosten des Einsatzes. Der Polizeihubschrauber war in der Luft, eine Hundertschaft durchkämmte mit Spürhunden die Nachbarschaft. Ein solcher Großeinsatz ist beim Verschwinden von Kindern üblich, selbst wenn der Verdacht besteht, dass das Verschwinden nur vorgetäuscht sein könnte. Die Familie lebt mit sechs Kindern in einem Haus in der Chausseestraße in Mitte.

Flüchtlinge aus den früheren Sowjetstaaten stellen die größte Gruppe der Asylsuchenden in Deutschland.

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