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Berlin: Erklär mir die Welt – in einer Nacht

Wissenschaftler öffnen heute Abend ihre Labore und Institute. Die besten Tipps

Fragen zum Universum, zu Sprachen und Kulturen, zur Relativität von Raum und Zeit, kurz: zu allen Bereichen in der Wissenschaft, können die Berliner heute auf der Langen Nacht der Wissenschaften direkt an die Experten stellen. Von 17 bis ein Uhr stehen bei mehr als 1100 Veranstaltungen in den Berliner Hochschulen und Forschungsinstituten Forscher bereit, um den Besuchern zu antworten. Neben bewährten Publikumsmagneten wie dem Teilchenbeschleuniger Bessy können die Besucher mehrere Einrichtungen kennen lernen, die zum ersten Mal teilnehmen. Das Deutsche Archäologische Institut zum Beispiel, das Finnland-Institut oder die Technische Fachhochschule in Wildau. Für (fast) jeden Geschmack soll etwas dabei sein, versprechen die Veranstalter – wir geben Tipps für ganz unterschiedliche Interessen.

FÜR KINDER

Die „Chemagie“ auf dem Campus in Buch ist schon für Fünfjährige geeignet: Ein studierter Biologie und ausgebildeter Magier in Personalunion führt einfache chemische und physikalische Experimente garniert mit Zaubertricks vor – mitmachen ist erwünscht (Robert-Rössle-Str. 10, Route 6). In Dahlem können Kinder gleich an zwei Orten als Archäologen fachgerecht antike Keramikscheiben ausgraben: Beim Deutschen Archäologischen Institut (Peter-Lenné-Str. 28-30) und im Archäologischen Institut der Freien Universität (Altensteinstr. 15, beides Route 2).

FÜR STERNENGUCKER

Den aktuellen Stand der Planetenforschung erklären die Spezialisten vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt – und verraten, ob wir tatsächlich alleine im Sonnensystem sind oder sich doch irgendwo im All Außerirdische verstecken (Rutherfordstr. 2, Route 1). An der Technischen Universität fliegen Besucher sogar über die Oberfläche des Mars – bei einer 3D-Simulation (Straße des 17. Juni 136, Route 3).

FÜR EINSTEIN-FANS

Ein einziges Experiment veröffentlichte der große Theoretiker Albert Einstein: Er untersuchte den Magnetismus des Elektrons. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt baut das Experiment wieder auf – Besucher können Einstein spielen (Fraunhoferstr. 11-12, Route 3). Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte weist darauf hin, dass seine Ausstellung „Albert Einstein – Ingenieur des Universums“ Unter den Linden 3 (Route 4) stattfindet – und nicht in der Wilhelmstr. 44, wie im Internet angegeben.

FÜR TV-JUNKIES

Vom Werbefernsehen lass ich mich überhaupt nicht beeinflussen – ob ein schicker TV-Spot einen wirklich kalt lässt, klären Kommunikationswissenschaftler mit Versuchen im TU-Hauptgebäude. Sie erläutern Stilmittel und Tricks, mit deren Hilfe Konsumenten zum Kauf eines Produkts überredet werden sollen (Straße des 17. Juni 135, Route 3).

FÜR SINGLES

Wo finde ich einen potenziellen Partner? Und wie um Himmels willen spreche ich ihn oder sie am besten an? Über diese Fragen zerbrachen sich schon die alten Römer den Kopf. Über Liebe, Sex und Kommunikation in der Antike klären klassische Philologen im Hauptgebäude der Humboldt-Universität auf (Unter den Linden 6, Route 4).

FÜR DIE GANZE FAMILIE

Im Teilchenbeschleuniger Bessy können Eltern Elektronen bestaunen, die fast mit Lichtgeschwindigkeit durch einen Vakuumring fliegen – ihre Kinder experimentieren derweil im Bessy-Kinderlabor mit Licht und Farbe (Albert-Einstein-Str. 15, Route 1). Geisteswissenschaftlich Interessierte kommen bei den FU-Judaisten auf ihre Kosten. Während Studenten den Kindern mit israelischen Spielen die hebräische Sprache nahe bringen, erklären Wissenschaftlern den Eltern die Geschichte der Juden in Arabien (Schwendenerstr. 27, Route 2). Wer kann Texte mit der neuen Rechtschreibung schneller erfassen – Kinder oder Erwachsene? Das finden Familien bei einem Test der Psychologen der FU heraus (Habelschwerdter Allee 45, Route 2).

FÜR KUNSTLIEBHABER

Einmal der arme Poet von Carl Spitzweg sein? Berühmte Gemälde können Besucher bei den Kunsthistorikern der Technischen Universität nachstellen (Straße des 17.Juni 152, Route 3).

FÜR ERDFORSCHER

Wo bebt gerade die Erde? Das kann man auf den hochmodernen Geräten des Geoforschungszentrums Potsdam sehen. Die Wissenschaftler erklären auch, wie das Tsunami-Frühwarnsystem für den Indischen Ozean funktioniert, das gerade unter ihrer Leitung aufgebaut wird (Telegrafenberg, Route 7).

FÜR SENIOREN

Die Zipperlein kneifen immer mehr? Die Freie Universität weist auf ein Programm für ältere Besucher hin: Biochemiker zeigen, was passiert, wenn in der Zelle die Chemie nicht mehr stimmt und wenn Knochen krank werden. Sie erklären auch, wie ihnen die Gentechnik bei der Erforschung von Krankheiten helfen kann (Thielallee 63, Route 2).

FÜR SPORTLER

Jürgen Klinsmann und alle Hobby-Bundestrainer sollten unbedingt einen Abstecher zu den HU-Informatikern machen. Die erklären, wie man Fußball-Weltmeister wird: Und zwar mit ihren Fußball-Robotern (Rudower Chaussee 26, Route 1).

FÜR COMPUTER-FREAKS

Warum immer neue teure Versionen eines Computer-Programms kaufen, wenn die Nutzer die Software einfach selber weiterentwickeln können. Die Open-Source-Bewegung kämpft seit langem für diese Idee. Die wichtigsten Probleme rund um dieses Thema diskutieren TU-Informatiker mit Kennern – und Laien (Straße des Juni 135, Route 3).

FÜR ABITURIENTEN

Will ich wirklich Manager werden? Wer noch nicht sicher ist, ob ein BWL-Studium das Richtige nach dem Abi ist, kann seine Leidenschaft für die Betriebswirtschaft bei einem Unternehmensplanspiel in der FU auf die Probe stellen (Garystr. 21, Route 2). Alle teilnehmenden Hochschulen bieten für Unentschlossene übrigens zusätzliche Studienberatungen an.

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