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Ganz schön voll hier: der Zug der Liebe beim Start am Mauerpark.

© Julius Stockheim/Tagesspiegel

Update

Erst Protest, dann Techno: 10.000 Menschen ziehen beim „Zug der Liebe“ durch Berlin

Kritik an Russland, China und der AfD: Der „Zug der Liebe“ versteht sich als Ausdruck politischen Protests – und ist zugleich eine Techno-Parade.

| Update:

Party und Politik: 10.000 Menschen sind am Samstag zum „Zug der Liebe“ in Berlin zusammengekommen. Die Techno-Parade startete am frühen Nachmittag mit elf Musikwagen am Mauerpark in Prenzlauer Berg und zog weiter durch Friedrichshain nach Kreuzberg. Die Veranstaltung sei „insgesamt friedlich verlaufen und wurde gegen 20.30 Uhr beendet“, wie ein Polizeisprecher am Abend mitteilte.

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Vor das Feiern hatten die Veranstalter den Protest gestellt. Künstlerin Jacky-Oh Weinhaus forderte in ihrer Begrüßungsrede ein Ende des Ukraine-Krieges, kritisierte Chinas aggressives Verhalten gegenüber Taiwan und den starken Zulauf der AfD. „Um gegen den Idioten aus Russland vorzugehen, haben wir jetzt nicht die Mittel in der Hand“, sagte Weinhaus, „aber wir haben unsere Stimmen, denn die nächste Wahl naht, und wir wissen, dass unsere Steuergelder für eine Nazi-Partei draufgehen.“

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Sie forderte zudem mehr Sicherheit für queere Menschen. „Solange ich nicht raus kann ohne Angst, eine Faust ins Gesicht zu bekommen, müssen wir auf die Straße gehen und für Gleichberechtigung kämpfen!“

Alexander Fischer vom Verein „Freunde des Mauerparks“ betonte: „Wir wollen, dass der Mauerpark ein Ort für alle ist. Wir glauben an die Kraft der Vielfalt.“ Auch weitere Vertreter der teilnehmenden Vereine äußerten ihre Anliegen – und kritisierten teilweise auch die Bundesregierung. Den Grünen wurde etwa vorgeworfen, ihre Klima-Versprechen nicht zu halten.

Fairness für alle? Das wird auf diesem Banner gefordert, hier in der Danziger Straße.
Fairness für alle? Das wird auf diesem Banner gefordert, hier in der Danziger Straße.

© picture alliance/dpa/Jörg Carstensen

Das Motto der diesjährigen Demonstration ist „Mehr Liebe für die Welt von morgen“. „Wir können nicht die Probleme der Welt lösen, aber wir wollen diejenigen, die weltweit oder lokal Menschen in Krisen- und Katastrophengebieten mit Obdach und lebenswichtigen Hilfsgütern versorgen, supporten, wo wir können“, sagte der Sprecher des Vereins Zug der Liebe, Jens Schwan.

Die Themen der teilnehmenden Vereine waren unterschiedlich: Auf einigen Musikwagen prangten Aufrufe wie „Gemeinsam stark in Einigkeit“ oder „Let uns change the world“ („Lasst uns die Welt verändern“). Der Wagen des Tierheims Berlin rief mit seinen Plakaten für mehr Respekt vor Tieren auf. Am Lkw des Vereins „Space Lama“ hing ein großes Banner: „Wir bekämpfen die sexuelle Ausbeutung von Kindern!“

Mit einem großen Sonnenschirm nimmt eine Frau am Zug der Liebe teil.
Mit einem großen Sonnenschirm nimmt eine Frau am Zug der Liebe teil.

© picture alliance/dpa/Jörg Carstensen

Aus den Reihen der Demonstranten hieß es immer wieder, ihnen sei mehr Akzeptanz für die geschlechtliche Vielfalt in der Gesellschaft wichtig. Teilnehmerin Lola sagte dem Tagesspiegel: „Es gibt noch zu viele Stellen, an denen zum Beispiel Homosexuelle ganz anders behandelt werden als heterosexuelle Menschen.“ Darum sei sie beim „Zug der Liebe“. „Und ich liebe Techno!“

Der Verein sei 2015 in Reaktion auf die Pegida-Märsche gegründet worden. Pegida ist eine 2014 gegründete und bis heute aktive nationalistische und islamfeindliche Organisation, die sich gegen die Einwanderungs- und Asylpolitik der Bundesrepublik richtet. (mit dpa)

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