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So eher nicht: lockere Bebauung am Rande der Stadt verträgt das Klima nicht.

© Jens Büttner/zb/dpa

BUND zum Wohnungsmangel in Berlin: Es genügt nicht, die Prognosen einfach zu bezweifeln

In die Koalitionsverhandlungen von Berlin mischt sich der BUND ein. Dieser zweifelt an Berechnungen zum Wohnungsbedarf. Doch das verbietet sich. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Ralf Schönball

Perfektes Timing beim Bund für Natur und Umweltschutz in Berlin. Während die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und Linken laufen, verbreiten die Öko-Aktivisten zunächst ihre Forderungen an die designierten Koalitionäre.

Und dann legt der Chef des BUND nach und zweifelt die Zahlen an, die die Notwendigkeit massiven Wohnungsneubaus belegen. Das stützt die Grünen im Streit mit der SPD um die Marschroute in der Stadtentwicklungs- und Mietenpolitik. 

Bei diesem Thema gab es schon im Wahlkampf sehr große Unterschiede zwischen den beiden Spitzenkandidatinnen Bettina Jarasch und Franziska Giffey. In Richtung „Bullerbü“ will die Grüne die Stadt umgestalten, mit weniger Autos und weniger Beton. 

Die Sozialdemokratin dagegen kündigte eine Neubauoffensive an, weil nur der Bau von Wohnungen mehr Mietangebote schaffe und die bestehenden Notlage beende. Da steckt Potential für ernste Konflikte drin.

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Einfach nur bauen auf Teufel komm raus wie in früheren Zeiten, das verbietet sich schon wegen der Klimaziele. Kurzum, Berlin braucht eine umsichtige Stadtentwicklungspolitik. Aber einfach nur die Prognosen infrage zu stellen in der Hoffnung, dass schon nicht so viele Menschen kommen werden, das hilft nicht wirklich weiter.

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