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Fallstricke des Alltags: Meine Freundin fremdelt mit Fremdwörtern. Wie kann ich ihr das abgewöhnen?

Einmal in der Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten oder peinlichen Situationen so umgeht, dass es am Ende keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.

Meine beste Freundin ist Spezialistin darin, Fremdwörter falsch auszusprechen. Das nervt mich furchtbar. Wie kann ich sie korrigieren?

Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.
Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Am besten gehen Sie gleich morgen los und kaufen ein Fremdwörterbuch für Ihre Freundin. Vielleicht suchen Sie die zehn Wörter, mit denen die Freundin Sie am meisten ärgert, vorab heraus, und markieren die Seiten mit Lesezeichen. Dann laden Sie die Freundin ein und beichten ihr Ihre Falschaussprache-Intoleranz. Von da an ist es ganz einfach. Sie überreichen ihr das Nachschlagewerk und bieten an, die betreffenden Wörter gleich mal gemeinsam durchzugehen. Wenn die Freundin einen Funken Humor hat, wird sie das gern annehmen. Ist sie beleidigt, dann sollten Sie diese Freundschaft sowieso auf den Prüfstand stellen. Eine Freundschaft, die nicht offene Worte aushält, ist eigentlich keine, sondern eher eine Bekanntschaft. Es ist auch gar nicht so schlimm, Fremdwörter falsch auszusprechen. Nur in bestimmter Gesellschaft kann es peinlich werden. Und da bewahren Sie die Freundin womöglich vor schlimmen Erlebnissen.

Die falsche Aussprache von Namen sollte man hingegen immer gleich korrigieren. Es kann nie vorausgesetzt werden, dass jemand, der den Namen bislang nur geschrieben gesehen hat, weiß, wie er korrekt ausgesprochen wird. Der Versuch ins Blaue ist löblich, darf und muss aber richtig gestellt werden, wenn er schiefgeht.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen per Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder per E-Mail: meinefrage@tagesspiegel.de

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