zum Hauptinhalt
Allein zu Haus. Ein Gastgeber kann selbst entscheiden, ob die Eingeladenen ihre Tiere mitbringen dürfen.

© dpa

Fallstricke des Alltags: Nicht ohne meinen Hund

Einmal in der Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten oder peinlichen Situationen so umgeht, dass es am Ende keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.

Eine Bekannte besteht darauf, bei einer Einladung ihren Hund mitzubringen. Das ist mir eigentlich nicht recht. Muss ich ihren Wunsch akzeptieren?

-Alwine, gastfreundlich

Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.
Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Es ist in Ordnung zu fragen, ob man den Hund mitbringen darf. Aber dann muss man auch unbedingt bereit sein, ein „Nein“ als Antwort zu akzeptieren. Sie als Einladende geben doch die Form vor. Möchten Sie eine Party mit Haustieren, dann werden Sie das in der Einladung auch so formulieren. Gehören Sie zu den Menschen, die sich gruseln bei dem Gedanken, wo der Hund womöglich vorher langgelaufen ist, haben Sie jedes Recht, ihm den Zutritt zu Ihrer Wohnung zu verbieten. Freilich müssen Sie damit rechnen, dass Frauchen dann auch nicht kommt.

Es wäre aber falsch, wenn die Hundebesitzerin schmollt und Sie für ungastlich hält. Das würde sie als Anhängerin der alten „Der tut nichts“- Floskel entlarven. Auch Hunde, die nichts tun und putzsauber sind, können einem Menschen, der den Umgang mit ihnen nicht gewohnt ist, Unbehagen bereiten. Darüber soll man gar nicht urteilen. Die Menschen sind verschieden, und je deutlicher sie ihre Eigenarten nach außen vertreten können, desto besser ist es eigentlich. Niemand möchte einem freundlichen Gastgeber eine schreckliche Zeit bescheren. Wie eine schreckliche Zeit aussieht, ist freilich immer subjektiv. Deshalb ist der Gedanke, man könne im Zusammenhang mit Einladungen auf irgendetwas bestehen, auch grundfalsch.

Man kann eine Einladung nur annehmen, so wie sie ausgesprochen wird. Für den einen ist es schlimm, wenn er sich mal für eine Weile von seinem vierbeinigen Liebling trennen muss, für den anderen, wenn er unvertraute Wesen in seinem privaten Rückzugsbereich tolerieren soll. Da muss man irgendwie zusammenkommen. Ein Hundesitter wäre eine gute Lösung. Wenn Sie ganz großzügig sein und der Bekannten entgegenkommen wollten, dann könnten Sie anbieten, die Kosten zu übernehmen. Aber das käme mir schon fast ein bisschen übertrieben vor.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an: meinefrage@tagesspiegel.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false