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Bethanien: Feilschen um Verträge

Die Situation im Bethanien ist festgefahren. Die Besetzer sollen Verträge bekommen. Sie wollen aber nicht 10.000 Euro Miete zahlen.

Die Situation im Bethanien ist festgefahren. „Es ist alles verhandelt und trotzdem gibt es keine Annäherung“, sagte Roman Dutschak von der Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE). Die soll in Zukunft das Bethanien treuhänderisch für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verwalten und allen Bewohnern, inklusive der Besetzergruppe New Yorck, Mietverträge geben. Nur sind die Besetzer mit den Konditionen nicht einverstanden. „Wir wollen ja Miete zahlen, aber sie muss angemessen sein“, sagte Alexander Dannecker vom New Yorck.

Seit 2005 nutzt die Gruppe das erste und zweite Obergeschoss im Bethanien. Insgesamt 1500 Quadratmeter. Sie sollen nun Mietverträge bekommen und 3,38 Euro pro Quadratmeter kalt zahlen. Die Warmmiete würde sich auf über 10 000 Euro summieren. Die Besetzer wollen 6300 Euro zahlen. Das Geld haben sie als „Zeichen des guten Willens“ auf ein Sperrkonto überwiesen. Für Dutschak ist das jedoch nicht akzeptabel.

Knackpunkt in dem Streit ist ein Sanierungsstau von etwa 600 000 Euro. Die dadurch nötigen Reparaturarbeiten sind im Mietpreis verrechnet. Damit sind die Besetzer nicht einverstanden. Das Bezirksamt solle dafür aufkommen. Einige Arbeiten ließen sich außerdem in Eigenarbeit leisten, die Besetzer seien dazu bereit. Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) hat für deren Position kein Verständnis. „Solch eine Umlage ist ein übliches Verfahren.“ Dennoch wolle er mit den Stadträten prüfen, an welchen Stellen Kompromisse möglich seien. GSE, Bezirksamt und Besetzer sollen noch in diesem Monat wieder zusammenkommen.

Auch mit den anderen Mietern gibt es noch keine Einigung. Mit der Druckwerkstatt sei man derzeit bei den Feinabstimmungen, sagt Dutschak. Auch der größte Mieter, die Künstlerhaus Bethanien GmbH, hat bereits ein Angebot erhalten, bisher allerdings weder zu- noch abgesagt. Allerdings hatte Geschäftsführer Christoph Tannert sich bereits mehrfach über „katastrophale Zustände“ im Südflügel beschwert und öffentlich Umzugspläne geäußert.Matthias Jekosch

Matthias Jekosch

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