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17 Minuten sollte ein Rettungswagen nicht brauchen, bis er an der Einsatzstelle ist.

© dpa

Feuerwehr in Berlin: Zu viel Sparen kann Leben kosten

Der Berliner Senat spart bis es quietscht - das ist vor allem bei der Feuerwehr die falsche Strategie, findet unser Autor. Denn manchmal muss Hilfe schneller da sein.

Die gefühlte Zeit zwischen Herzinfarkt und Ankunft des Rettungswagens: ein bis zwei Wochen. Das ist immer so. Allerdings ist das keine Legitimation dafür, nun auch die reale Zeit so lang zu strecken. 17 Minuten waren es in diesem Fall, weil das Navigationssystem des Wagens die Adresse in Wannsee nicht kannte. Das ist entschieden zu lang und widerspricht allen Vorgaben, auch wenn niemand weiß, ob der Patient bei schnellerem Eintreffen überlebt hätte.

Dabei sind die 17 Minuten in diesem Fall fast ein Wunder, denn die Retter kamen aus Kreuzberg – sie müssen geflogen sein. Ein Skandal ist das trotzdem, denn es erschüttert nicht zum ersten Mal unsere zivilisatorische Gewissheit, dass in der Großstadt professionelle Hilfe immer nah ist. Sparen, bis es quietscht – das war das Prinzip einer noch erinnerlichen Regierung. Allerdings ahnte damals niemand, wie lange das Quietschen deren Amtszeit überdauern würde.

Und was die Navis angeht: Die sind was für Privatleute und, nun ja, Taxifahrer. Jene, die es wirklich eilig haben, müssen sich blind auskennen. Und nur dort eingesetzt werden, wo sie es auch tun.

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