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Schwebend über dem Feld. Die Bürgerinitiative "100 Prozent Tempelhof" möchte, dass das Flughafengelände so bleibt, wie es ist.

© dpa

Flugfeld: Volksbegehren gegen die Tempelhof-Bebauung ist gestartet

Bereits seit zwei Tagen sammelt die Bürgerinitiative "100 Prozent Tempelhofer Feld" Unterschriften gegen die Bebauung des Flughafengeländes. Am Sonntag feierte sie dort ein Fest zum Beginn des Volksbegehren und hatte zur Demonstration aufgerufen.

Der Radfahrer hat’s zwar eilig, aber so eilig dann doch nicht. Am Eingang zum Tempelhofer Flugfeld steigt er von seinem Rad ab, nimmt einen Stift und unterschreibt. Ist ja auch nur eine Sache von einigen Sekunden. Dort steht am Sonntagvormittag Monika Dierenfeld; sie hat einen Tisch aufgebaut, auf dem Infomaterial liegt – und Unterschriftenlisten. Von den Reaktionen der Leute ist sie begeistert: „Gestern habe ich drei Stunden gesammelt und durchschnittlich jede Minute eine Unterschrift bekommen.“ Am Sonnabend, zwei Tage nachdem Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) seine Pläne zur Bebauung vorgestellt hatte, startete das Volksbegehren gegen die Bebauung des Tempelhofer Flughafengeländes. Nach den Vorstellungen des Senats sollen dort „an den Rändern“ ab 2016 rund 4100 Wohnungen gebaut werden.

Vier Monate haben die Organisatoren der Bürgerinitiative "100 Prozent Tempelhofer Feld" jetzt Zeit, genügend Unterschriften zusammenzubekommen, damit in der nächsten Stufe ein Volksentscheid möglich wird. Sie sind der Auffassung, dass dort auf gar keinen Fall gebaut werden soll. Damit das Volksbegehren erfolgreich ist, müssen mindestens 174 000 Berliner unterschreiben. Am Sonnabend hatte die Initiative begonnen und war gleich hoffnungsfroh. Denn viele der zehntausenden Besucher, die bei bestem Spätsommerwetter zum "Festival der Riesendrachen" gekommen waren, unterschrieben auch gegen die Bebauung. Am Sonntag unterstrich sie mit einer Demonstration über das Flughafengelände ihre Forderungen.

Und immer wieder stoppten Spaziergänger, Jogger oder Skater am Stand der Initiative, um dort für die Erhaltung des Geländes zu stimmen. "Die Tempelhofer Freiheit ist so einzigartig, wie sie ist. So soll sie bleiben", sagt eine Joggerin. "Gegen ein wenig landschaftsgärtnerische Gestaltung habe ich nichts. Aber Bauten sollte es hier nicht geben", sagt ein Radfahrer. Er liebt das Flugfeld so, wie es ist: zum Radfahrer, Spazierengehen oder zum Drachensteigenlassen mit den Kindern.

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