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Lewis Hamilton besuchte das John-Lennon-Gymnasium in Berlin und stand den Schülern für Fotos bereit.

© dapd

Formel 1.Berühmtheit in Berlin: Weltmeister rast durch Berlin - Vor fünf Jahren

Lewis Hamilton bescherte der elften Klasse des John-Lennon-Gymnasiums eine besondere Unterrichtsstunde. Er entpuppte sich in seinen Antworten auf die vielen Fragen der Schüler als ein sehr ruhiger, authentisch und bescheiden wirkender Star wider Willen. Was Eva Kalwa darüber schrieb.

Rund um die Tafel drängen sich Fernsehteams und Fotografen, als Lewis Hamilton mit rotem Basecap und lässigem Wiegeschritt den Klassenraum betritt. Die Klasse 11 des John-Lennon-Gymnasiums in Mitte bricht in Klatschen und Jubeln aus. Nun steht er an diesem Dienstag leibhaftig vor den Schülern, der jüngste Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Und entpuppt sich im Laufe dieser Schulstunde der etwas anderen Art als sehr ruhiger, authentisch und bescheiden wirkender Star wider Willen.

Hamilton ist gekommen, um über die Bedeutung von Motivation und Training zu sprechen. Doch unbekannt ist das Vorbild einer großen Karriere in jungen Jahren den Schülern des John-Lennon-Gymnasiums nicht. Denn in dem 1885 eröffneten denkmalgeschützten Schulgebäude in der Zehdenicker Straße drückten schon Moderatorin Sarah Kuttner, Schauspielerin Nora Tschirner wie auch MIA-Sängerin Maria Mummert alias Mieze die Schulbank. Allerdings wusste Hamilton bereits außerordentlich früh, was er mal werden will: Sein erstes Kart bekam der nach dem Weltklassesprinter Carl Lewis benannte Brite im Alter von sechs Jahren von seinem Vater mit der Bemerkung geschenkt: „Ich werde deine Rennkarriere stets unterstützen. Aber nur, wenn du weiter hart für die Schule arbeitest.“ Der heute 25-Jährige erzählt den Schülern von den schwierigen Anfängen. Von der Geldnot, gegen die sein Vater mit vier Jobs gleichzeitig ankämpft, dem dauernden Training neben der Schule, seit der Junge mit 13 Jahren Mitglied im Förderprogramm des McLaren-Rennteams ist. Aber auch von dem unglaublichen Glücksgefühl, als er mit 23 Jahren nach Jahren harten Trainings Weltmeister wird.

Die Schüler fragen interessiert, warum Rennfahren so viel körperliche Fitness erfordert, obwohl man doch eigentlich „nur Auto fährt“. Und Hamilton zeigt ihnen seine austrainierten Nacken- und Armmuskeln, die er braucht, um die gewaltigen Kräfte auszugleichen, die auf den Rennwagen wirken. Außerdem sei es im Wagen, eingequetscht in den engen Schutzanzug, stets sehr heiß. Ob es sehr schwer für ihn sei, immer um die Welt zu fliegen und kaum Zeit für seine Familie zu haben? „Das belastet mich sehr, und es ist wunderbar, so wie neulich ein ganzes Wochenende mit meiner Familie zu verbringen“, sagt er. Zum Schluss gibt Hamilton den Schülern noch einen Ratschlag mit auf den Weg: „Seid immer ihr selbst und glaubt an euch.“ Und er verrät ihnen ein Geheimnis: „Sehr viele Menschen haben mir früher oft gesagt, dass ich es nicht schaffe. Sie haben Unrecht gehabt.“

Um die Förderung junger Menschen ging es auch nach der Schulstunde. Im Roten Rathaus sprach Lewis Hamilton mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) über das Straßenkinderprojekt „Off Road Kids“, bevor der kurze Berlin-Besuch des Rennfahrers auf der Vodafone-Night im Hotel de Rome endete.

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren"

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