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Berlin: Für eine Hand voll Euro

Zwei Cineasten haben das Kino „Die Kurbel“ neu eröffnet. Sie locken mit niedrigen Eintrittspreisen

Kaum hat das Kino „Die Kurbel“ an der Charlottenburger Giesebrechtstraße wieder geöffnet, da fallen heute schon die Abendvorstellungen aus. Der Grund ist aber erfreulich: Geschäftsführer Christoph Heckenbücker und Theaterleiterin Alexandra Thiel feiern mit geladenen Gästen aus der Berliner Film- und Kinoszene den Neubeginn. Nach dem Vorbild amerikanischer „One-Dollar“-Kinos lockt das Haus jetzt vor allem mit Niedrigpreisen. Eine Karte kostet 2,99 Euro.

Das Schicksal vieler Kiezkinos in der City West hatte die Kurbel im Juni 2003 ereilt: Die Ufa gab das Haus wegen schlechter Umsätze auf. Äußerlich hat sich seither wenig verändert in dem bald 70 Jahre alten Kino mit 525 Sitzen in drei Sälen. Nur der Vorraum ist nicht mehr rot, sondern elfenbeinfarben. Größere Investitionen soll es erst geben, wenn die Einnahmen stimmen. Der Start scheint gelungen: Die ersten Vorführungen waren ausverkauft.

Die Chefs sind begeisterte Cineasten. Christoph Heckenbücker besitzt in Potsdam die mittelständische Filmproduktions- und Verleihfirma „Nighthawks Pictures“; Alexandra Thiel war ebenfalls bei Filmproduktionen tätig. Der Geschmack der Betreiber zeigt sich in der Klassiker-Reihe: Ein Jahr lang laufen mittwochs Edgar-Wallace-Streifen. Zu Thiels Lieblingsfilmen gehört auch „Der Pate“. Mit dieser Trilogie begann nun eine „Triple-Reihe“. An zwei Sonnabenden im Monat gibt es drei Filme hintereinander für 8,97 Euro. Im Februar sollen die „Krieg der Sterne“-Folgen kommen.

Mit den Chefs des Kant-Kinos und des Filmkunst 66 gab es schon kollegiale Gespräche. Eine Konkurrenz sehen Heckenbücker und Thiel nicht, weil sie keine neuen Filme zeigen. Die Streifen sind mindestens seit einigen Wochen auf dem Markt – und die Verleihgebühren dadurch viel niedriger.

Montags gibt es romantische Filme und dienstags Kultfilme wie „Pulp Fiction“. In der „Sneak Preview“ (montags um 23 Uhr) laufen neue Überraschungsfilme in der Originalversion. Zusätzlich soll es Kinderfeten und Vorführungen für Schulklassen geben. Im Laufe dieses Jahres soll das 70-jährige Bestehen der Kurbel gefeiert werden. Noch aber sucht Alexandra Thiel Material von 1934.

Die Kurbel, Telefonnummer 8891 5998; Internet: www.die-kurbel.com

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