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In Lichtenrade wurde eine Babyleiche gefunden. Die Mordkommission ermittelt.

© Archivfoto: Sebastian Gabsch

Update

Fund einer Babyleiche in Berlin-Lichtenrade: 16-jährige Tatverdächtige ermittelt

Anfang Oktober fand ein Fußgänger den Leichnam eines Säuglings am Ufer des Lichtenrader Dorfteiches. Nun soll die Mutter des Kinder identifiziert worden sein.

Nach dem Fund einer Babyleiche in Alt-Lichtenrade Anfang Oktober wurde jetzt eine Tatverdächtige ermittelt: „Die Ermittlungen haben zu einer 16-Jährigen geführt“, teilte die Staatsanwaltschaft via Twitter mit. „Der Abgleich von DNA-Spuren an der weiblichen Babyleiche und an einer Decke haben den Tatverdacht erhärtet“, hieß es weiter. Die Ermittlungen würden andauern. Bisher sei die Frau "vernommen aber nicht festgenommen" worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Die Polizei bestätigte, dass die Frau zwar bekannt, aber nicht in Gewahrsam sei. Sie hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, meldet die Deutsche Presseagentur.

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Die Ermittler gehen laut Steltner davon aus, dass es sich bei der 16-Jährigen um die Mutter des Kindes handelt. Ermittelt wird wegen eines Tötungsdelikts. Die Todesursache und die Hintergründe sind laut dem Sprecher weiter unklar.

Frühere Funde von Babyleichen in Berlin

Am Vormittag des 7. Oktober hatte ein Spaziergänger, der mit seinem Hund am Ufer des Lichtenrader Dorfteiches unterwegs war, den Leichnam eines weiblichen Säuglings entdeckt. Eine Mordkommission hatte die Ermittlungen übernommen.

Zuletzt gab es in Berlin im Februar einen ähnlichen Fall. Damals wurde eine Babyleiche am Elise-Tilse-Park in Kreuzberg gefunden.

Im Mai 2016 spürt ein Hund am Eisstadion in Wilmersdorf im Gebüsch und einen nackten, leblosen Kinderkörper auf. Weil das Baby nicht versteckt wurde, könnte es sich um eine Verzweiflungstat handeln. Der Fall war im Januar 2019 auch Thema in der Fahndungssendung „Aktenzeichen XY“. Im März 2016 fanden Fußgänger einen toten Säugling in einem Park in Lichtenberg.

Drei Kinder derselben Mutter in drei Jahren ausgesetzt

Einer der mysteriösesten Fälle, ist jener von drei ausgesetzten Babys in Berlin und Brandenburg zwischen 2015 und 2017. Ermittlungen ergaben, dass die Kinder alle dieselbe Mutter haben. Alle drei überlebten.

Das erste Kind, Tanja, wurde Anfang September 2015 in einer Bushaltestelle in Berlin-Buch entdeckt. Das neugeborene Mädchen hatte einen Babystrampler und ein Jäckchen an und überlebte. Die Suche nach ihrer Mutter blieb erfolglos.

Ein knappes Jahr später, Anfang August 2016, lag ein Neugeborenes vor einem Einfamilienhaus in Berlin-Blankenburg. Es war nur mit einem blutigen Handtuch bedeckt, ebenfalls ein Mädchen. Laura, wie die Polizisten das Baby nannten, hatte Glück, dass es nicht an Unterkühlung starb.

Ähnlich erging es Marie, die wiederum ein Jahr später im brandenburgischen Schwanebeck im Panketal, ebenfalls nur mit einem blutigen Handtuch bedeckt, vor einem Einfamilienhaus ausgesetzt wurde.

Ungewollte Kinder können in Babyklappen abgelegt werden

In Deutschland sind Totgeburten selten, noch seltener werden Babys getötet. Zuweilen werden verstorbene Kinder in Verstecken abgelegt, womöglich um ungewollte Schwangerschaften zu verheimlichen. Und trotz der Möglichkeit, ein ungewolltes Neugeborenes in einer Babyklappe abzugeben, werden immer wieder auch Fälle getöteter Kinder bekannt.

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