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Von Tag zu Tag: Glasperlenspiel

Werner van Bebber wundert sich beim Bethanien über gar nichts mehr

Berlin ist eine Mieterstadt, jawoll – das sollte gerade der Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg nicht vergessen. Damit Franz Schulz die Bodenhaftung behält, machen ihm die Besetzer von Bethanien vor, wie man Mieterkonflikte löst. Schulz hatte den Konflikt mit den Besetzern am Runden Tisch so rund moderiert, dass der Mietvertrag zum Greifen nah war. Um die Vertragsdetails soll sich die „Gesellschaft für Stadtentwicklung“ kümmern. Deren Ansage aber passt den künftigen Mietern nicht. So argumentieren sie als Besetzer: Wir zahlen – so viel, wie wir für korrekt halten. Und zwar auf ein Treuhandkonto. Gezeichnet: „NewYorck im Bethanien – Raum emanzipatorischer Projekte“. Haben Schulz und seine Stadträte in ihrem Bemühen, lieb, lieb, lieb zu sein, so viel Ärger verdient? Sie haben ihn provoziert. Sie werden froh sein können, wenn überhaupt ein paar Euros fließen. Wenn die Besetzer gegenüber diesem Bezirksamt ernst machen mit ihrem emanzipatorischen Besetzerethos, zahlen sie ihre Miete in Glasperlen. (Seite 10)

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