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Harald Huth bei der Grundsteinlegung für ein neues Karstadt-Kaufhaus in Tegel.

© DAVIDS/Sven Darmer

Grundsteinlegung für Tegel-Center: Currywurst in der Baugrube

In Tegel sollen ein neues Shoppingcenter und eine neue Karstadt-Filiale entstehen – der Bürgermeister erwartet eine Aufwertung für ganz Reinickendorf. Ein Ortstermin.

Auch eine Torte in Kaufhausform stand bereit zum Aufessen, doch bei gut 30 Grad im Schatten schmolz sie dahin – zumal es in der Baugrube an der Gorkistraße in Tegel überhaupt keinen Schatten gab. Doch Bauleute kennen so etwas natürlich, und deshalb verlief die Grundsteinlegung für das Karstadt-Kaufhaus und das neue Tegel-Center so reibungslos wie erwartet.

Die Sohle des neuen Parkhauses steht im Grundwasser, und dort unten wurden die geladenen Gäste nun am Freitagnachmittag mit kühlen Getränken und Currywurst versorgt. Für Stephane Fanderl, den Karstadt-Chef, war es ein besonderer Tag, der erste Grundstein für ein neues Kaufhaus in Deutschland seit Jahrzehnten.

Einen vernetzten Marktplatz wolle man hier bis Mitte 2019 schaffen, sagte er, ein mittelgroßes Haus, das mit den ganz Großen hinsichtlich des Sortiments mithalten könne, weil die Kunden dort nicht nur direkt einkaufen, sondern auch auf das komplette Internet-Angebot des Konzerns zugreifen könnten.

Die üblichen Verdächtigen

Bauherr Harald Huth, der Chef der HGHI-Holding, die in Berlin bereits 20 Zentren betreibt, sagte, er sei fasziniert gewesen von der Idee, diesmal kein Einkaufszentrum, sondern eine komplette Fußgängerzone zu erneuern und damit den in die Jahre gekommenen Standort Tegel neu zu beleben.

Beim ersten Besuch vor drei Jahren habe er das Potenzial des Standorts gesehen, aber auch bedauert, wie wenig es damals erschlossen war. Er wolle Berlins schönste Fußgängerzone errichten, die sich gegen jedes etablierte Zentrum behaupten könne.

Überraschungen sind allerdings nicht zu erwarten zur Eröffnung, denn die Ankermieter – so geht es aus den am Freitag aushängenden Plänen hervor – sind gute alte Bekannte wie Rewe, Deichmann, P&C, H&M. Huth erhebt den Anspruch, den Bewohnern des Berliner Nordwestens künftig Einkaufsfahrten in die City zu ersparen.

Ein großer Tag war es für Bezirksbürgermeister, der in dem Neubau eine Wende und Aufwertung ganz Reinickendorfs sieht. Kaum ein Thema habe die Tegeler so bewegt wie das Verschwinden von Karstadt vor einigen Jahren – Hunderten von Briefen an sein Büro hätten das gezeigt.

Nils Busch-Petersen vom Einzelhandelsverband schloss sich an: Er sei bei einem ersten Besuch im West-Bezirk Tegel 1990 fasziniert davon gewesen, dass es eine solche Fußgängerzone am Stadtrand gebe. Er habe aber auch gesehen, wie sie in die Jahre gekommen sei, und er sei nun froh über die mutige Kooperation von Karstadt und HGHI.

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