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Judy Winter

© picture alliance / dpa

Happy Birthday!: Judy Winter wird 70

Wenn es eine Überschrift über der Karriere Judy Winters geben sollte, dann gehörte zweifellos das Wort „Vielseitigkeit“ mitten hinein. Heute wird die Berliner Schauspielerin 70 Jahre alt.

Es ist etwa 50 Jahre her, dass die aufstrebende Jungschauspielerin Beate Richard sich einen eleganteren Bühnennamen zulegte und damit einen hohen Anspruch an ihre Arbeit definierte: Aus Judy Garland und Shelley Winters wurde Judy Winter. Die gebürtige Oberschlesierin, heute Wahlberlinerin, hat in diesen Jahren einen steilen, kontinuierlichen Aufstieg in den Status der A-Prominenz hingelegt und sich mit zahllosen TV- und Bühnenrollen ebenso im deutschen Gedächtnis etabliert wie mit ihrem Engagement als Kuratorin der Aids-Hilfe. Am Sonnabend wird sie 70 Jahre alt.

Wenn es eine Überschrift über der Karriere Judy Winters geben sollte, dann gehörte zweifellos das Wort „Vielseitigkeit“ mitten hinein. Sie begann auf der Bühne unter Hübner, Palitzsch und Zadek in Bremen, Stuttgart und Ulm , wurde mit einer Rolle in der Simmel-Verfilmung „Und Jimmy ging zum Regenbogen“ dem Fernsehpublikum bekannt, prägte nebenher als Synchronsprecherin das hiesige Bild von Schauspielerinnen wie Jane Fonda, Faye Dunaway und Shirley MacLaine, wirkte in Hörspielen mit und gab Chansonabende, in denen sie Klassiker von Brecht oder Knef mit eigenen Texten ergänzte. Auf Berliner Bühnen verkörperte sie Marlene Dietrich und Hildegard Knef, wechselte zwanglos zwischen hoher literarischer Kunst und Trivialerem wie etwa der Rolle als Flickenschildt-Wiedergängerin in der Wallace-Parodie „Neues vom Wixxer“.

Von „Percy Stuart“ über verschiedene „Tatorte“, etwa in der legendären Produktion „Reifezeugnis“, bis zur „SoKo Wismar“ – immer, wenn deutsche Regisseure eine elegante, gern auch etwas hochmögend entrückte Dame mit Starappeal suchten, lief es mehr oder weniger auf sie hinaus, und das bis heute. Für „Mutter muss weg“, eine TV-Komödie mit Bastian Pastewka, in der sie 2012 eine ehemalige Pornodarstellerin und Erotik-Verlegerin spielte, wurde sie kürzlich von der Deutschen Akademie für Fernsehen als beste Darstellerin in einer Hauptrolle geehrt.

Das Bundesverdienstkreuz und den Verdienstorden des Landes aber hat sie sich vor allem mit ihrem Einsatz für die Aids-Hilfe verdient. Das Motiv für dieses Engagement war rein persönlich. In einem Interview sagte sie: „Ein Freund – seinetwegen trage ich die Aids-Schleife – hat mir mal gesagt, als ich in Scheidung lebte: Männer und Lover kommen und gehen, aber Freunde bleiben.“

Durch die Gründung der jährlich stattfindenden Gala schaffte sie das Kunststück, mit einem durchaus heiklen Thema einen Pflichttermin der Berliner Gesellschaft zu etablieren, und es liegt wohl vor allem an ihr, dass dort die Wohltätigkeit nie zur eitlen Charity-Kosmetik verkam.

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