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Berlin: Heller, schöner, weiter

Die Fußball-Fans können kommen: Der Breitscheidplatz ist neu gestaltet

Die City-West ist bereit für den Ansturm der Fußballfans: Rechtzeitig vor dem WM-Beginn wurde gestern der modernisierte Breitscheidplatz fertig. Mit neuen Sitzbänken und Bäumen, mehr Leuchten und gründlich gereinigten Bodenplatten wirkt der Touristentreffpunkt mit dem „Wasserklops“-Brunnen heller und aufgeräumter. Außerdem können Passanten die Budapester Straße an zwei Übergängen leichter überqueren.

„Der Nordteil des Platzes war lange nur die Rückseite“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Durch die Schließung des Autotunnels in der Budapester Straße sei „eine Barriere entfernt“ worden. Abgetragen wurde auch ein Hochbeet, das den Platz von der Straße abgeschirmt hatte.

Die 1,6 Millionen Euro teure Tunnelschließung „wäre ohne unsere privaten Partner nicht möglich gewesen“, betonte die Senatorin. Denn das Land Berlin musste nur 500 000 Euro zahlen, Anlieger steuerten die restlichen 1,1 Millionen Euro bei. Zu den Geldgebern gehörten das Europa-Center mit dem Hotel Palace und die Bayerische Immobilien AG als Eigentümer der „Zoobogen“-Gebäude in der Budapester Straße. Beteiligt waren auch die Firma Casia, die das „Schimmelpfeng“-Haus über der Kantstraße durch ein Hochhaus ersetzen will sowie Dr. Ebertz und Partner. Dieser Investor plant seit Jahren das 118 Meter hohe „Zoofenster“. Der Baubeginn für beide Hochhäuser ist allerdings noch offen.

„Rundum glücklich“ zeigte sich gestern der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Das Bezirksamt hatte seit 2004 weitere 1,6 Millionen Euro in den Platz investiert – die Gesamtkosten der Umbauten betragen also 3,2 Millionen Euro. Für Stadtrat Gröhler geht es auch darum, die Gegend unattraktiver für Obdachlose, Alkoholiker und Drogenhändler zu machen. Auch deshalb gibt es mehr Licht. Zudem sind die acht neuen Steinbänke rund und haben keine Lehnen, damit niemand darauf „bequem“ übernachten kann. Die „gute Stube“ der westlichen Innenstadt sei „nicht geeignet zur Lösung sozialer Probleme“, sagt Gröhler. Als Fotomotiv taugt auch wieder die Gedächtniskirche: Die Gemeinde hat eine Fassadenrenovierung beendet und die Gerüste entfernt.

Derweil müssen sich manche Radfahrer noch an die neuen Radspuren in der Budapester Straße gewöhnen; gestern stoppten Polizisten eine Reihe von Radlern, die quer über den Platz fuhren. Bereits heute dürfte es dort voll werden, denn um 18.30 Uhr beginnt eine Kundgebung gegen die Abkoppelung des Bahnhofs Zoo vom Fernverkehr. Am 8. Juni startet an gleicher Stelle die WM-Party „All Nations Boulevard“.

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