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Der pensionierte Zahnarzt Helmut Dohmeier-de Haan kümmert sich am LaGeSo um die medizinische Versorgung von Flüchtlingen.

© Privat

Berlin: Helles Deutschland

Als er gehört hat, dass die medizinische Versorgung der Flüchtlinge nicht einfach ist, hat Helmut Dohmeier-de Haan, 69, pensionierter Zahnarzt aus Schöneberg, die Initiative ergriffen.

"Ein Kollege und ich haben in den Medien gesehen, dass die medizinische Versorgung im LaGeSo nicht gut funktioniert. Also wollten wir sehen, ob man irgendwie helfen kann und haben bei den bereits vor Ort ehrenamtlich tätigen Medizinern angefragt.  Im Internet haben wir dann selbst einen Dienstplan erstellt, in den sich jeder Zahnarzt eintragen kann.  Die letzten zehn Tage war ich drei bis vier Stunden täglich dort.

Eine Behandlung an Ort und Stelle ist allerdings nicht möglich. Hierzu fehlen die apparativen Voraussetzungen. Unsere Tätigkeit beschränkt sich auf die Erstuntersuchung der Patienten. Muss jemand sofort versorgt werden, verweisen wir ihn an unsere Kolleginnen und Kollegen in den Praxen.

Allerdings haben die Flüchtlinge oft Angst, das Gelände des LaGeSo für eine Behandlung zu verlassen. Denn dann könnten sie ihren Aufruf zur Registrierung verpassen und müssten mit einer neuen Wartenummer wieder von neuem anstehen. 

Weitere Zahnärzte werden dringend gesucht

Wenn es vertretbar ist, versuchen wir die Beschwerden medikamentös zu lindern. Ein  Problem ist, dass fast alle Patienten fast einen Dolmetscher brauchen. Wir haben auf jeden Fall noch Bedarf an Zahnärzten vor Ort.  Weil

die Flüchtlinge oft sehr lange unterwegs sind, hatte ich zunächst geglaubt, mit einer Vielzahl schwerer Erkrankungen konfrontiert zu werden. Dies war nicht so.

Anders als bei den syrischen Flüchtlingen besteht bei den Asylsuchenden aus den Balkanländern ein höherer Behandlungsbedarf. Das liegt wohl daran, dass sich die meisten syrischen Flüchtlinge daheim eine medizinische Versorgung leisten konnten.

Sind auch Sie in der Flüchtlingshilfe aktiv oder kennen Sie jemanden, den wir hier vorstellen sollten? Schicken Sie uns eine E-Mail an berlin@tagesspiegel.de

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