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Berlins Bevölkerung wächst so langsam wie seit zehn Jahren nicht mehr.

© picture alliance / dpa

Hier wohnen die meisten Neuberliner: Welche Bezirke wachsen und welche schrumpfen

So schwach wuchs Berlins Bevölkerung zuletzt vor zehn Jahren: Ein Prozent mehr Menschen im vergangenen Jahr, aber nur dank Zuzug aus dem Ausland.

Treptow-Köpenick ist der am stärksten wachsende Berliner Bezirk: Mit einem Plus von 3711 Menschen im vergangenen Jahr konnte allenfalls die wachsende Bevölkerungszahl Lichtenbergs mithalten (plus 3708 Personen). Trotzdem sind die Jahre kräftigen Wachstums in Berlin vorbei.

Die ersten Bezirke melden bereits schrumpfende Einwohnerzahlen: Neukölln verlor im Saldo von Zu- und Fortzügen 869 Bewohner, auch der Bezirk Tempelhof-Schöneberg verliert an Einwohnern (minus 445 Personen). Noch gilt das allerdings nicht Berlinweit: Hier zählten die Mitarbeiter des Amtes für Statistik zum Ende vergangenen Jahres knapp 3,77 Millionen gemeldete Personen – 21.347 mehr als Ende des vorangegangenen Jahres.

Rein rechnerisch entstehen genug neue Wohnungen

Die Entwicklung der Bevölkerungszahl ist wichtig, weil von ihr die Nachfrage nach Wohnungen, Kita- und Schulplätzen sowie Ausbau und Angebot von Verkehrswegen abhängt. Im Streit um die Wohnungsnot und den zu deren Bekämpfung eingesetzten Instrumenten wie dem Mietendeckel könnte die nachlassende Dynamik beim Zuzug den Druck zum Bau von Wohnungen verringern.

Rechnerisch reichen die in vergangenen Jahr fertig gestellten neuen Wohnungen aus, um die zusätzlich in die Stadt strömenden Menschen zu versorgen. Denn dem „Frühjahrsgutachten“ des Immobilienverbandes ZIA zufolge wurden im vergangenen Jahr rund 15.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Im Durchschnitt aller Berliner Haushalte leben rein rechnerisch 1,8 Personen. Teilt man nun das Bevölkerungsplus (21.347 Bewohner) durch die durchschnittliche Zahl der Personen je Haushalt (1,8), kamen in der Stadt im Jahr 2019 mehr Wohnungen (15.000) neu dazu als Haushalte (11.860). Und sollten auch künftig mehr neue Wohnungen als zusätzliche Haushalte in Berlin dazukommen, entspannt sich der Wohnungsmarkt.

Zahl der Berliner mit deutschem Pass schrumpft

Dass Berlin überhaupt noch wächst, ist allein dem Zuzug aus dem Ausland zu verdanken: Die Zahl der Neu-Berliner ohne deutschen Pass ist um fast 29.000 gestiegen. Dagegen schrumpft die Zahl der in Berlin lebenden deutschen Staatsbürger um rund 7500 Menschen.

Am stärksten wuchs im vergangenen Jahr die indische Gemeinde, um mehr als 3700 Menschen. Ähnlich stark wuchs die Zahl der aus Syrien stammenden Neu-Berliner, möglicherweise nachziehende Familienmitglieder von Geflüchteten (plus 3588). Überdurchschnittlich stark wuchs auch die Zahl der russischen Neu-Berliner (plus 1605).

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