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Berlin: Hintze-Entführer Serow gelang Flucht

BERLIN/POTSDAM .Einer der Entführer des Geltowers Matthias Hintze ist aus der Justizvollzugsanstalt Potsdam geflohen.

BERLIN/POTSDAM .Einer der Entführer des Geltowers Matthias Hintze ist aus der Justizvollzugsanstalt Potsdam geflohen.Dies wurde gestern mittag festgestellt.Serow brach aber schon am Sonnabend um 22.47 Uhr aus, indem er sich vom Dach der Haftanstalt abseilte.Eine Überwachungskamera des benachbarten Verkehrsministeriums habe dies aufgenommen, teilte die Potsdamer Polizei mit.Serow soll in der Haftanstalt als Haushandwerker eingesetzt gewesen sein und dabei über außergewöhnliche Freiheiten verfügt haben.Die Polizei löste eine bundesweite und internationale Großfahndung aus.Hinweise auf den Aufenthaltsort des Gesuchten nimmt die Polizei in Potsdam unter der Rufnummer 0331/2833333 entgegen.Serow und sein Komplize Wjatscheslaw Orlow waren angeklagt, außer dem Gastwirtssohn Matthias Hintze auch den Russen Alexander Galius aus Berlin entführt und getötet zu haben.Galius war im Juni 1997 verschwunden.Nachdem die Familie des Russen kurze Zeit später eine Lösegeldforderung von über einer Million DM erhalten hatte, meldeten sich die Entführer nicht mehr.Da auch von Galius kein Lebenszeichen erfolgte, gehen die Ermittler davon aus, daß der Mann umgebracht wurde.Seine Leiche wurde nicht gefunden.

Als dann am 14.September 1997 Michael Hintze vom Gasthof seiner Eltern verschleppt wurde und die ersten Lösegeldforderungen eingingen, stellten die Kriminalisten Übereinstimmungen zwischen dieser Tat und der Entführung von Galius fest.Während Orlow und Serow, die als Berufskriminelle gelten, die Entführung von Hintze zugaben und die Ermittler zu einem Erdloch in Mecklenburg-Vorpommern führten, in dem sie den 20jährigen versteckt hatten, weigerten sie sich, zu Galius auszusagen.

In dem Erdloch stießen die Ermittler auf die verweste Leiche von Michael Hintze, der wenige Tage nach seiner Entführung gestorben sein muß.Gerichtsmedizinische Untersuchungen ergaben, daß das Opfer in dem knapp zwei Meter tiefen und unzureichend belüfteten Loch qualvoll erstickt war.

Nach Auskunft des Anwaltes, der den Sohn des entführten Alexander Galius vertritt, soll für die Wiederergreifung von Serow eine Belohnung von 300000 Mark worden ausgesetzt sein.Angeblich gibt es Hinweise, daß der Ausbruch Serows organisiert war, um zu verhindern, daß er während des bevorstehenden Prozesses Hintergründe der Tat und Auftraggeber nennt.

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