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Berlin: Hochwasser im Hotelturm: Italienerin löste Flut aus

Wasserschäden im Hochhaus am Alex weitgehend beseitigt

Seine Hotelgäste können wieder trockenen Fußes durch den 31. Stock des „Park Inn“ gehen und müssen nicht mehr durch mehrere Zentimeter hohes Wasser waten. Martin Holze, neuer Direktor des Hotels am Alexanderplatz – dem ehemaligen „Forum Hotel“ – ist erleichtert: Nur einige braun- gelbe Wasserflecken an den Wänden des Zimmers 3111, die Wellen in der Auslegeware und das Bett, das seitlich an die Wand geklappt lehnt, zeugen noch vom Wasserschaden am Sonntagabend.

Gegen 18.55 Uhr war durch den Sprinkler im Zimmer Feueralarm ausgelöst worden. Das Wasser schoss sofort in Massen heraus. Mit einer Menge von 60 Litern pro Minute strömte es in das Zimmer und dann hinaus in den Flur bis zu den Fahrstühlen. Dabei hatte es gar nicht gebrannt – das Ganze war ein Versehen.

Zwei italienische Touristinnen sind unachtsam gewesen. Vielleicht war es die wunderbare Aussicht über Berlin, die die beiden Frauen abgelenkt hatte, als sie gerade dabei waren, ihre Koffer auszupacken. Eine der beiden hängte – ohne weiter nachzudenken – einen Bügel mit Kleidung an den Sprinkler. Dieser kleine, silbergraue Rohrabschluss befindet sich in etwa 2,30 Meter Höhe an der Decke zwischen Bad- und Schlafbereich. Durch das Gewicht des Bügels ist das rote Glasröhrchen im Inneren des Sprinklers geplatzt. „Normalerweise reagiert das Röhrchen auf Wärme. Aber auch, wenn es zerstört wird, schießt sofort Wasser heraus. In unserer Brandzentrale und bei der Feuerwehr wurde automatisch Alarm ausgelöst“, erklärt Holze.

Nach wenigen Minuten traf die Feuerwehr ein, stoppte den hausinternen Löschwasserstrang. „Gäste waren nicht in Gefahr“, betont der Direktor. Die Feuerwehr kam dennoch weitere zwei Mal ins „Park Inn“: Im 30. Stock reagierten die Rauchmelder auf das durch die Decke sickernde Wasser und lösten erneut Alarm aus.

Gestern waren die Reinigungsleute damit beschäftigt, die Wasserreste mit speziellen Saugern zu beseitigen. Die Auslegeware im Flur war schon wieder trocken. In dem beschädigten Hotelzimmer machten sich Maler an die Renovierungsarbeiten. Den Schaden schätzt der Direktor auf 5000 bis 7000 Euro. „Das wird wohl die Haftpflichtversicherung des Gastes übernehmen.“

Holze, der erst gestern seinen Dienst als neuer Hoteldirektor begonnen hat, trägt den Vorfall gelassen: „So sieht man doch, dass alles vorbildlich funktioniert.“ Spezielle Warnschilder plane er nach dem Vorfall nicht an den rund 3500 Sprinklern im Haus anzubringen. Schließlich sei das ein Ausnahmefall gewesen. Die beiden italienischen Touristinnen waren gestern nicht in ihrem neu bezogenen Hotelzimmer anzutreffen. „Die schauen sich die Stadt an“, sagt Holze. Diesen Berlin-Besuch werden sie wohl nicht so schnell vergessen.

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