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Weil in den Laternen kein Platz ist, werden die Ladekästen von Ubitricity außen an den Masten angebracht.

© Ubitricity

Infrastruktur für Elektromobilität: Berlin bekommt endlich die ersten 200 E-Ladelaternen

Nach jahrelanger Verzögerung entstehen die ersten 200 E-Ladepunkte an Straßenlaternen in Berlin. Ob die geplanten 1000 Punkte kommen, ist aktuell noch offen.

Mit mehreren Jahren Verzögerung rüstet Berlin Straßenlaternen in Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf zu Ladepunkten für Elektroautos um. Im zweiten Quartal sollen die ersten 200 Leuchten mit Ladeanschlüssen ausgestattet werden, teilte die Senatsverkehrsverwaltung am Montag mit.

Im Rahmen einer Ausschreibung seien Beschaffung, Errichtung und Betrieb der Ladepunkte an das Unternehmen Ubitricity vergeben worden. Damit könne das lange geplante Projekt nun endlich starten hieß es. Bis zu 1000 Anschlüsse zum Laden von Elektroautos sollen im Zuge des Projekts in den Laternen der beiden Außenbezirke verbaut werden.

Seit Jahren verzögert sich der Start des Projekts. Ursprünglich sollten die ersten Ladepunkte bereits 2019 installiert werden. Dabei sah das Konzept zunächst vor, dass die Technik innerhalb der Masten verbaut werden soll. Schnell wurde jedoch klar, dass fehlender Platz in den Säulen sowie rechtliche Vorgaben den geplanten Einbau unmöglich machten.

Stattdessen entwickelte Ubitricity daher einen Kasten mit der Ladetechnik, der außen an den Laternen angeschraubt werden kann. Doch der Zeitplan war längst dahin. Im vergangenen Jahr musste das Projekt dann erneut verschoben werden, weil bei einer Ausschreibung kein Unternehmen gefunden werden konnte, das die Technik installiert. Erst bei der erneuten Vergabe kam nun Entwickler Ubitricity selbst zum Zug.

Beim Projekt solle geprüft werden, „ob die Nutzung der vorhandenen Straßenlaternen-Infrastruktur, trotz vergleichsweise geringer Ladeleistung, zur flächendeckenden Versorgung mit Ladepunkten für Elektroautos im öffentlichen Raum, etwa zum Laden in Wohnortnähe, geeignet ist“, teilte die Verkehrsverwaltung mit.

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An den Masten soll das von Ubitricity entwickelte Ladesystem mit einer Leistung von nur 3,7 Kilowatt zum Einsatz kommen. Das ist deutlich weniger, als die gewöhnlichen Ladestationen mit einer Leistung ab 11 Kilowatt bieten. Entsprechend langsam steigt das Energielevel in den Batterien. Das System ist daher eher für Orte geeignet, an denen die Autos lange stehen und etwa über Nacht geladen werden können.

Wegen der vielen Verzögerungen läuft auch die Förderung des Projekts durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aus. Damit nach den ersten 200 Anlagen weitere bis zu 800 Laternen umgerüstet werden können, hat der Senat inzwischen eine Verlängerung des Projektzeitraums beantragt. Von einer Zusage gehe man aus, so die Verkehrsverwaltung.

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