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Teilt nicht die Meinung des neuen Verteidigungsministers: Innensenator Erhart Körting hat in Berlin die Erfahrung gemacht, dass der Islam sehr wohl zur deutschen Wirklichkeit gehört.

© Kitty Kleist-Heinrich/TSP

Integration: Körting widerspricht Friedrichs Äußerungen zum Islam

Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat die Äußerungen des neuen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (CSU) über den Islam kritisiert.

„Der Islam ist inzwischen ein Teil unserer deutschen Wirklichkeit“, sagte Körting am Freitag. Er widersprach damit Friedrich, der am Donnerstag unmittelbar nach seiner Ernennung zum Minister gesagt hatte: „Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt.“ Die Debatte ins Rollen gebracht hatte 2010 Bundespräsident Christian Wulff, als er sagte, der Islam gehöre inzwischen auch zu Deutschland.

Körting verwies darauf, dass in Berlin rund 250.000 Muslime leben. Sie gingen ihrer Religion in rund 80 Moscheen nach. Muslimische Verbände betrieben zudem eine Kita und eine Grundschule. Seit Jahren gebe es in Schulen auch islamischen Religionsunterricht.

„Wir führen eine Debatte um Kopftücher im öffentlichen Dienst oder um die Burka, und wir debattieren über besondere Angebote für Frauen zum Schwimmen“, sagte der Senator weiter. Zudem setze sich Deutschland auch auf der Islamkonferenz, in Berlin auf dem Berliner Islamforum, mit vielen Fragen der muslimischen Mitbürger auseinander.

„Nicht nur die Muslime sind deshalb in unserem Land angekommen, sondern auch der Islam ist Teil des gesellschaftlichen Dialogs, den wir in Deutschland führen“, sagte Körting. Der neue Bundesinnenminister möge bei seinen Äußerungen bedenken, dass er den Vorsitz der Deutschen Islam Konferenz übernehme, deren Ziel es sei, „den Islam in Deutschland zu integrieren“. (dapd)

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