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Internationalen Congress Centrum: Wolf: ICC-Sanierung ab 2012 möglich

Die Sanierung des Internationalen Congress Centrums könnte sich ziehen. Der Architektenverein wirft der Messe Boykottpläne vor.

Die Sanierung des Internationalen Congress Centrums (ICC) bei laufendem Betrieb könnte im März 2012 beginnen und im Juli 2016 abgeschlossen sein. Das teilte Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus mit. Anlass war eine Große Anfrage der FDP-Fraktion. Eine verlässliche Kostenprognose werde aber erst nach Vorlage und Prüfung eines Bedarfsprogramms möglich sein, sagte Wolf. Dieses Programm legt fest, welche Räume für welche Zwecke benötigt werden.

Gelder für die Planung der ICC-Sanierung, immerhin 18 Millionen Euro, wurden von SPD und Linken schon 2009 im Parlament gesperrt und bisher nicht freigegeben. Redner von CDU, Grünen und FDP kritisierten gestern in der Parlamentsdebatte, dass der Senat immer noch nicht entschieden habe, ob das ICC tatsächlich saniert wird. Auch Senator Wolf nannte keine Termine, wann die Regierung endgültig über das Schicksal des Kongresszentrums befinden wird.

Der Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (AIV) warf der landeseigenen Messe vor, die notwendigen Informationen für die Bedarfsplanung, die von der Stadtentwicklungsverwaltung aufgestellt wird, zu blockieren. Zudem bezweifelt der AIV, dass die Kostensteigerung für die ICC-Sanierung (von 182 auf mindestens 230 Millionen Euro) auf neue Asbestfunde zurückzuführen seien. Die neue Diskussion über einen Abriss des Kongresszentrums, die Finanzsenator Ulrich Nußbaum im Oktober 2009 vom Zaun brach, führt der AIV auf „einseitige Darstellungen der Messegesellschaft“ zurück, die den Senatsbeschluss von 2008 für eine Sanierung revidieren wolle.

Offen ist auch, wann die Deutschlandhalle abgerissen wird. Noch läuft das Widerspruchsverfahren gegen den Bescheid des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf, das den Abrissantrag aus Gründen des Denkmalschutzes abgelehnt hatte. Auf dem Grundstück will die Messe GmbH für 45 Millionen Euro eine zweigeschossige Messehalle bauen. Außerdem wird überlegt, im Süden des Messegeländes bis zu 40 000 Quadratmeter neue Ausstellungsfläche zu schaffen. za

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