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Berlin: Islamkunde: Neue Einwände gegen Religionsunterricht

Neue Hürden auf dem Weg zum Religionsunterricht der Islamischen Föderation: Die Senatsschulverwaltung hält den Rahmenplan der Organisation für "ergänzungsbedürftig". Bevor die Lücken nicht gefüllt seien, könne keine Genehmigung erteilt werden.

Neue Hürden auf dem Weg zum Religionsunterricht der Islamischen Föderation: Die Senatsschulverwaltung hält den Rahmenplan der Organisation für "ergänzungsbedürftig". Bevor die Lücken nicht gefüllt seien, könne keine Genehmigung erteilt werden. Dies sei allerdings "keine Ablehnung" betonte Landesschulrat Hansjürgen Pokall gestern auf Anfrage. Die Föderation zeigte sich optimistisch, die Einwände in "ein bis zwei Wochen zu entkräften".

Pokall hatte sich am Nachmittag mit dem Vorstandsmitglied der Föderation, Burhan Kesici getroffen, um ihm die Kritikpunkte zu erläutern. So mache der Rahmenplan nicht deutlich, wie bei den Schülern die "Bildung des frei entscheidenden Gewissens" unterstützt werde. Es sei aber Aufgabe eines Religionsunterrichts, zu einem "kritischen mündigen Bürger" zu erziehen - und zwar altersgemäß in allen Jahrgangsstufen auf andere Weise. Die freie Gewissensentscheidung gehöre zur Würde des Menschen. Pokall bezieht sich dabei ausdrücklich auf Grundgesetz und Berliner Verfassung.

Zudem vermisst Pokall in dem Papier Ausführungen darüber, wie die Kinder anderer Glaubensrichtungen in den Unterricht integriert werden sollen. Wenn die Föderation sage, dass ihr Unterricht auch für diese Kinder offen sei, müsse sie auch erläutern, wie sie einbezogen werden sollten. Beanstandet wird zudem, dass der Rahmenplan lediglich Mindestanforderungen formuliere bei dem, was die Kinder im Unterricht erfahren und leisten sollen. Hier müsse noch ergänzt werden, was darüber hinaus angestrebt werde.

Vorstandsmitglied Kesici, der die Föderation auch juristisch berät, zeigte sich anschließend erleichtert über das "sehr ergiebige Gespräch". Erstmals habe man ihm "konkret" gesagt, was am Rahmenplan zu ändern sei. Er habe nicht den Eindruck, dass willkürlich argumentiert worden sei. Wie berichtet, versucht die Schulverwaltung weiterhin parallel auf juristischem Wege, den Einzug der umstrittenen islamischen Vereinigung an den Schulen zu verhindern.

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