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Berlin: Jungfüchse auf dem Rasen

Selber spielen statt nur immer zugucken

Der 27. September 1980 war ein guter Tag für Hertha BSC, aber kein guter Tag für mich. In der Nacht hatte ich wach gelegen, hatte mir versucht auszumalen, wie es sein wird, auf diesem Rasen zu stehen, zu spielen, in diesem Stadion! Ich war elf, mein Leben war Fußball, mein Verein waren die Reinickendorfer Füchse. Das Olympiastadion, dieses riesige, weite Rund, kannte ich nur als Hertha-Fan. Mit meinem Vater saß ich bei Heimspielen immer im Oberring. An diesem Tag im September aber durfte ich unten spielen, gegen Herthas D-Jugend, quer über das Feld, weil man in dieser Altersklasse noch nicht den ganzen Platz benutzte. Wir verloren 0:1. Unsere Eltern klatschten, trotz der Niederlage. Wir ließen die Köpfe hängen, heiliger Rasen – egal! Jetzt waren wir Teil des Stadions und hatten verloren. Herthas Profis gewannen an diesem Tag 6:0 gegen Preußen Münster. Ein guter Tag für Hertha, aber nicht für mich.

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