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Berlin: Kampfhundverordnung: Polizei verringert Zahl der mobilen Hundetrupps

Es geschah schon nach vier Tagen und ohne große Ankündigung: Wie erst jetzt bekannt geworden ist, hat die Berliner Polizei bereits am 10. Juli die Zahl ihrer "Interventionsteams" von acht auf zwei reduziert.

Es geschah schon nach vier Tagen und ohne große Ankündigung: Wie erst jetzt bekannt geworden ist, hat die Berliner Polizei bereits am 10. Juli die Zahl ihrer "Interventionsteams" von acht auf zwei reduziert. Die mobilen Eingreiftrupps waren gebildet worden, um die neue Kampfhundeverordnung durchzusetzen. Doch offenbar hatte man die mit Schutzkleidung, Leinen und Beißkörben ausgestatteten Dreier-Teams seltener alarmiert, als zunächst angenommen. "Die meisten Hundebesitzer haben einsichtig reagiert", sagt ein Polizei-Sprecher.

Wie berichtet, leistet die Polizei den Bezirken seit dem 6. Juli Amtshilfe, um Hundebesitzer an die neuen Regeln zu gewöhnen. Halter, die ihre gefährlichen Tiere ohne Maulkorb oder Leine spazieren führen, werden in der Regel von den ganz regulären Polizeistreifen angesprochen. Nur im Ernstfall rufen die Beamten dann ein Interventionsteam zu Hilfe: Wenn der Besitzer sich uneinsichtig zeigt, sein Tier nicht heranrufen will oder gar auf die Polizisten hetzt.

Insgesamt gab es seit dem Inkrafttreten der Verordnung 947 Funkwageneinsätze in Sachen Hund. 77 Mal mussten die Polizisten die Experten hinzurufen, um tobende Tiere einzufangen oder ruhig zu stellen. 201 Besitzer wurden angezeigt, weil ihre Hunde ohne die vorgeschriebene Schutzausrüstung unterwegs waren. 21 von ihnen zogen anschließend mit einem geliehenen Maulkorb der Polizei weiter. 96 Hunde mussten die Beamten sicherstellen, um sie in die Tiersammelstelle zu bringen. Zwei Beamte erlitten bei einem Hunde-Einsatz leichte Verletzungen. Ein Staffordshire-Terrier wurde mit der Dienstwaffe erschossen, weil der Hund bei einem Verkehrsunfall verletzt worden und nicht mehr zu bändigen war.

Neben ihrer Schutzkleidung verfügen die Interventionsteams auch über eine besondere Pistolenmunition, die einen angreifenden Hund im Notfall stoppen soll. Dass die mobilen Eingreiftrupps schon vier Tage nach dem Inkrafttreten der Kampfhunde-Verordnung drastisch reduziert wurden, bietet nach den Worten des Polizei-Sprechers aber keinen Anlass zur Sorge. "Bei Bedarf können wir die auf Knopfdruck wieder aktivieren."

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