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Prenzlauer Berg: Kompromiss zum Mauerpark dringend gesucht

Für Mittes Baustadtrat Gothe ist klar, dass im Mauerpark nicht alles so bleiben kann, wie es ist. In der Auseinandersetzung um die Bebauung der Ränder des Parks gibt es ein Patt.

Einen Sieger hat der städtebauliche Wettbewerb zur Bebauung der nördlichen und südlichen Ränder des Mauerparks nicht. Das spiegelt auch ein wenig das Patt wider in der Auseinandersetzung zwischen Bürgerforum, Bezirk Mitte und Grundstückseigentümer Vivico um die Zukunft dieses Areals. Dabei ist für Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) ausgemacht: „Es kann dort nicht alles so bleiben, wie es ist.“

Denn bisher werden Teile des Areals gewerblich genutzt. Und Investor Vivico würde diese Grundstücke, bei einem Scheitern der Gespräche, so auch weiterentwickeln. Das will eigentlich niemand. Der Kompromiss, der mit dem Wettbewerb gesucht wird, sieht nun eine Erweiterung des Mauerparks um 58 000 Quadratmeter vor sowie eine teilweise Bebauung von insgesamt 46 800 Quadratmetern. Dabei sollen im Norden zwischen Gleim- und Brunnenviertel Wohnungen auf 3,5 Hektar entstehen und im Süden an der Bernauer Straße ausschließlich Gewerbeflächen auf 1,1 Hektar.

Die beiden zweitplatzierten Entwürfe der Büros Carsten Lorenzen APS sowie Zanderroth Architekten sehen den Bau von 550 beziehungsweise 400 Wohnungen vor. Deutlich weniger und kleinteiliger planen die Drittplatzierten Léon Wohlhage Wernik: viele Townhouses, die zu dritt oder viert auf einem gemeinsamen Sockel stehen, um den privaten Bereich vom Mauerpark abzugrenzen. Gothe favorisiert darin den Entwurf von Lorenzen wegen der Vielfalt von Wohnformen: Vom Block bis zum Townhouse entstünden Angebote für verschiedene Haushalte, was in Anbetracht der nahe gelegenen Brunnenstraße die verträglichere soziale Mischung erlaube. Auch Zanderroth-Architekten fassen je drei Häuser mit vier bis sechs Geschossen zu Wohninseln zusammen und stellen sie auf einen Sockel. Dieser umfasst jedoch das ganze Gebiet, darunter liegt eine Tiefgarage.

Von den Entwürfen für die gewerbliche Nutzung des südlichen Teils ist für Gothe Lorenzens Vorschlag „nicht zu toppen“. Dieser sieht Berliner Blöcke vor. Doch deren Hausfront hat vis-à-vis wichtiger Nachbarbauten wie der freien Schule weniger Geschosse und ist zudem von der Grundstücksgrenze zurückgesetzt. So erdrückt das hohe Bauvolumen nicht das Umfeld.

Es seien nur Pläne. Baurecht bestehe nicht, sagt Gothe, der keinen Druck ausüben will. Vielleicht kommt es ja auch anders: Die Initiative Welt-Bürger-Park sammelt, um das Grundstück zu kaufen. Neun Millionen Euro kostet das, hat der Senat bereits ermittelt. ball

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