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Holt ihre Pandemiepläne aus dem Schreibtisch: die Berliner Feuerwehr.

© Annette Riedl/dpa

Kritische Infrastruktur in Berlin: Erheblicher Personalausfall erwartet – Kliniken und Feuerwehr vor Stufe „Orange“

Seit Wochen bereiten sich wichtige Arbeitsbereiche auf Personalausfälle durch die Omikron-Variante vor. Nun werden die Pläne gebraucht.

Von Sonja Wurtscheid

In Berliner Krankenhäusern und bei der Feuerwehr rücken erhebliche Personalausfälle in Sicht. Noch stehen die Bereiche auf Gelb, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag. Man erwarte bei der Feuerwehr und in den Krankenhäusern aber in den nächsten Tagen eine Veränderung. Auch wenn die Bereiche auf Orange ("erhebliche Beeinträchtigungen") springen, sei das noch beherrschbar.

Bezogen auf die Kliniken sagte sie: "Die Ausfälle kommen im Personal auch wegen der Kinderbetreuungsfrage. Die geschlossenen Kitas sind für das Personal in Krankenhäusern das größere Problem als die eigene Erkrankung." Sogenannte Pandemiefolgenpläne legten aber sehr genau fest, wer bei einem Ausfall einspringe. "Die bereiten sich alle vor auf diesen Ausfall. Und wir können 20 bis 30 Prozent Ausfall gut abfedern."

Bei mehr als 30 Prozent Ausfall brauche es aber andere Maßnahmen, sagte Giffey. Das könne eine Einschränkung des Angebots sein. "Es kann auch sein, dass man dann in Richtung Arbeitsquarantäne geht." Da sei man aber noch nicht. "Aber es sind Dinge, die diskutiert werden, wenn es wirklich über 30 Prozent gehen sollte."

Der Großteil der kritischen Infrastruktur steht derzeit bei Gelb; der Ausfall bewege sich zwischen 15 und 18 Prozent, sagte Giffey. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten und das Bezirksamt Neukölln stehen demnach auf "Rot".

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Überwacht wird die Personalsituation in folgenden Bereichen: Energieversorgung, Informationstechnik, Telekommunikation, Schienen- und Straßenverkehr, Stadtreinigung, Wasserversorgung, Abwasser, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Krankentransporte, Justiz (Vollzug, Rechtspflege, Gerichtsbarkeit), Berliner Verwaltung, medizinische Versorgung in Krankenhäusern und Pflege sowie die Ernährungswirtschaft.

Bei der Konferenz der Ministerpräsident:innen der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag sei beschlossen worden, eine Überwachung der kritischen Infrastruktur wie in Berlin bundesweit einzuführen, sagte Giffey.

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