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Kultur: Schwenkow will Deutschlandhalle vor Abriss retten

Der Chef der Deag will die Charlottenburger Deutschlandhalle trotz Abrisspläne des Senats wieder bespielen. Die Stadtentwicklungsverwaltung verwies auf starke Baumängel.

Zwei Jahrzehnte lang hatte Peter Schwenkow viele Konzerte in der Charlottenburger Deutschlandhalle veranstaltet, jetzt will der Chef der Deutschen Entertainment AG (Deag) das Baudenkmal trotz der Abrisspläne des Senats wieder bespielen. Nach ersten Berechnungen könne man die im April 2009 geschlossene Halle gewinnbringend betreiben, sagte Schwenkow am Mittwoch. Diese Prüfung dauere allerdings noch an. Ihm gehe es nicht nur ums Geschäft, sondern auch um seine Verbundenheit mit dem traditionsreichen Bau und der City West. Derzeit lägen alle großen Veranstaltungshallen der Stadt – die O2-Arena, das Velodrom und die Max-Schmeling-Halle – in den östlichen Bezirken.

Die Halle habe einen Ruf weit über Berlin hinaus, lobt der Konzertveranstalter: „In Deutschland kennt sie noch jeder“, ähnlich sei es in Österreich und der Schweiz. Als mögliche Veranstaltungen nennt Schwenkow die Zirkusschau „Menschen, Tiere, Sensationen“, die Pferdeshow „Apassionata“ und Konzerte mit bis zu 9000 Gästen. Bei besonders aufwendigen Konzerten sei dagegen die O2-Arena mit ihrer modernen Technik im Vorteil.

Charlottenburg-Wilmersdorf hat den Abriss der Deutschlandhalle wiederholt abgelehnt. Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) sieht nun Behauptungen des Senats und der Messe Berlin widerlegt, die Halle sei unrentabel geworden. Dagegen sieht die Stadtentwicklungsverwaltung „keinen Grund, unsere Position zu ändern“. Ein Sprecher verwies auf Gutachten, die starke Baumängel zeigten. Die Messegesellschaft möchte auf dem Areal eine Kongresshalle bauen.

Das Hin und Her um den Abriss dauert an. Zuletzt verweigerte sich Gröhler einer Weisung der Innenbehörde, „Einvernehmen mit dem Landesdenkmalamt“ herzustellen. Ob und wann die Stadtentwicklungsverwaltung eingreift, ist noch offen.

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