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Update

Nach der Todesnachricht: Menschen gedenken Alexej Nawalnys vor russischer Botschaft in Berlin

Seit der Nachricht über den Tod Alexej Nawalnys versammeln sich Demonstranten vor der russischen Botschaft. Viele tragen Plakate mit einem Foto des Kreml-Kritikers.

| Update:

Mehr als 1000 Menschen gedenken vor der russischen Botschaft in Berlin des in Haft gestorbenen russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny. Gegen 18.30 Uhr hätten sich 1100 Menschen vor dem Botschaftsgebäude auf dem Boulevard Unter den Linden versammelt, sagte eine Sprecherin der Polizei.

Kurz nach der Nachricht vom Tod des führenden russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in einem Gefängnis hatten erste Demonstranten vor der Botschaft protestiert. Am Mittag versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 300 Menschen vor dem großen Botschaftsgebäude auf dem Boulevard Unter den Linden. Auf Plakaten stehen Slogans wie „Stop Putin“, „Putin nach Den Haag“ oder „Putin is a killer“.

Erika Pawlowsky-Reusing (64) hat, nachdem sie die Nachricht vom Tod Nawalnys gehört hat, spontan ein Plakat Plakat gemalt und ist in die S-Bahn gestiegen. „Das hat mich so geschockt. Ich wollte meine Trauer und Anteilnahme mit den Oppositionellen zeigen.”
Erika Pawlowsky-Reusing (64) hat, nachdem sie die Nachricht vom Tod Nawalnys gehört hat, spontan ein Plakat Plakat gemalt und ist in die S-Bahn gestiegen. „Das hat mich so geschockt. Ich wollte meine Trauer und Anteilnahme mit den Oppositionellen zeigen.”

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Von 14 bis 17 Uhr war eine spontane Kundgebung für 20 Personen unter dem Motto „Free Nawalny – Putin is a killer“ angemeldet worden, sagte eine Sprecherin der Polizei dem Tagesspiegel. Eine weitere Demonstration vor der Botschaft sei von 17 bis 20 Uhr für 300 Teilnehmer angemeldet worden.

© dpa/Paul Zinken

Viele Demonstranten trugen am Nachmittag Plakate mit einem Foto Nawalnys, andere Fahnen oder Transparente. Auf einem stand: „Putin ist ein Killer“. Nach und nach wurden es mehr Menschen. Die Polizei begleitete die Demonstration. Derzeit sind neun Polizeibusse im Einsatz.

Bei der Demonstration am Abend waren Menschen jeden Alters vom Kind bis zum Senior zu sehen, vereint in einem Meer von Handy-Taschenlampen. Von der Bühne wurde gerufen: „Das hier ist keine Beerdigung, auf jeden Fall lebt die Saga des Alexei Nawalny weiter.“ Während der Demonstration wurde zu einem erneuten Treffen am 17. März an gleicher Stelle aufgerufen – wenn in Russland Wahlen stattfinden.

Ein Unterstützer des russischen Aktivisten Alexej Nawalny hält ein Schild „Putin ist ein Killer“ vor der russischen Botschaft in Berlin. „Ich bin mir nicht sicher, ob es stimmt, dass Nawalny tot ist oder es nur Propaganda ist.“, sagt der 20 -Jährige „Falls es doch stimmt, bin ich mir sicher, dass er getötet wurde.”
Ein Unterstützer des russischen Aktivisten Alexej Nawalny hält ein Schild „Putin ist ein Killer“ vor der russischen Botschaft in Berlin. „Ich bin mir nicht sicher, ob es stimmt, dass Nawalny tot ist oder es nur Propaganda ist.“, sagt der 20 -Jährige „Falls es doch stimmt, bin ich mir sicher, dass er getötet wurde.”

© dpa/Paul Zinken

Menschen hielten sich in den Armen, immer wieder war mit „Don‘t give up“ eins der letzten Zitate Nawalnys zu hören. Erinnert wurde auch eine der letzten Reden des Kreml-Kritikers, in der er aufrief: „Die Opposition muss eine große Kraft sein, wenn Russland sich entschieden hat, mich umzubringen.“ Er wolle, „dass unsere Kinder sich über den Krieg wundern, aber auch, dass sie wissen, dass viele dagegen waren.“

Die Veranstalter brachten ihre Botschaften bei sehr lauten Lautsprechern unters Publikum – als würden sie ganz sicher gehen wollen, dass sie in der russischen Botschaft hinter ihnen gehört werden.

Gespielt wurde ein Lied der russischen Ska-Punkbank Elysium: In „Привет, это Навальный“, zu Deutsch etwa „Hey, hier ist Navalny“. Darin wird eine Sprachbotschaft von Nawalny verarbeitet.

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Nach Angaben der russischen Justiz war der 47-jährige Nawalny am Freitag gestorben, nachdem er sich bei einem Hofgang im Straflager unwohl gefühlt und das Bewusstsein verloren habe.  (mit dpa)

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