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Berlin: Lange Staus durch G-8-Konvois

Verkehr lahmgelegt durch Ministerabreise

Mit ihrer Geduld waren viele Autofahrer am Mittwochabend in der City am Ende: dauerrote Ampeln, lange Wartezeiten – und niemand in Sicht, der den Verkehr wieder etwas zum Rollen hätte bringen können. „Die G-8-Außenminister sind von ihrem Treffen in Potsdam vereinzelt nach Berlin zurückgefahren. Auch der Zeitpunkt war bis zur unmittelbaren Abfahrt der Fahrzeugkolonnen in Potsdam nicht in Berlin bekannt“, sagte Michael Bengsch, Pressesprecher der Direktrektion 4, die den Einsatz von allein 1700 Polizeibeamten in Berlin für das G-8-Treffen regelte.

Kurzfristig gab es deshalb im Stadtgebiet Sperrungen. „Einige Minister wollten nach Tegel, andere wie die amerikanische Außenministerin Rice wollten zunächst ins Adlon. Von dort fuhr sie dann ins Auswärtige Amt“, sagte Bengsch. Doch auch nachdem die Fahrzeugkolonnen Straßen wie Bismarckstraße oder Kaiserdamm passiert hatten, blieben viele Ampeln auf Rot geschaltet. Nach Wartezeiten von mehr als zehn Minuten fuhren dann genervte Autofahrer wie am Ernst-Reuter-Platz los. Die Ampeln dagegen zwischen Ernst-Reuter-Platz und Theodor-Heuss-Platz waren komplett ausgeschaltet, an vielen großen Kreuzungen fehlten Verkehrspolizisten. „Bei kurzfristigen Sperrungen werden keine Beamten eingesetzt. An diesem Tag gab es auch keine freien Kapazitäten mehr.“

Die Beamten hätten „eine halbe Minute“ nach Passieren der Strecken die Verkehrslenkungszentrale (VLZ) informiert. Die VLZ regelt die Ampelschaltungen. Warum die Signalanlagen trotzdem lange Zeit ausgeschaltet blieben, konnte nicht geklärt werden. „Ältere Anlagen lassen sich nicht auf die Minute genau regeln. Nur moderne Ampeln sind computergesteuert“, sagte Petra Rohland, Sprecherin der Verkehrsverwaltung. sib

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