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Berlin: Legionellen: Paracelsus-Bad geschlossen Reinickendorfer Schwimmhalle bleibt noch bis Montag dicht

Wieder sind in Reinickendorf Legionellen entdeckt worden. Das Paracelsus-Bad in der Roedernallee ist seit gestern früh geschlossen.

Wieder sind in Reinickendorf Legionellen entdeckt worden. Das Paracelsus-Bad in der Roedernallee ist seit gestern früh geschlossen. Bei einer Routinekontrolle des Duschwassers der Schwimmhalle habe man die Erreger gefunden, sagte Klaus Lipinsky, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe. Legionellen können bei Menschen mit schwachem Immunsystem eine schwere Lungenentzündung verursachen.

„Das Reinickendorfer Gesundheitsamt hat uns am Dienstagabend über den Laborbefund informiert“, sagte Lipinsky dem Tagesspiegel. Noch in der Nacht zum Mittwoch sei das Wassersystem der Dusche auf über 70 Grad Celsius hochgeheizt worden, um die Keime abzutöten. Danach habe man noch einmal Wasserproben entnommen und an das Labor geschickt. „Es dauert bis zum kommenden Montag, bis wir die neuen Ergebnisse haben“, sagt Lipinsky. Er gehe davon aus, dass das Ergebnis negativ sei. Bis dahin bleibt das Bad auf Anordnung des Gesundheitsamtes geschlossen. Das Paracelus-Bad hat täglich zwischen 300 und 400 Besucher.

Dessen Sauna ist aber weiter geöffnet. Die Duschsysteme seien getrennt, so die Bäderbetriebe. Und in der Sauna-Dusche habe man keine Legionellen gefunden.

Schon einmal mussten die Bäderbetriebe das Paracelsus-Bad wegen Legionellenbefalls schließen – im Januar 2001. Damals waren noch drei weitere Hallenbäder betroffen. Inzwischen wurden in mehr als zehn der 38 eigenen Hallenbäder die Warmwasseranlagen saniert und mit Desinfektionsanlagen gegen Legionellen ausgerüstet, sagt Bäderchef Lipinsky. Das Paracelsus-Bad ist nicht darunter. Weitere Bäder sollen folgen. Allerdings ist dies sehr teuer: pro Sanierung zwischen 50000 und 100000 Euro. Bis dahin werden die Warmwasserrohre in den anderen Bäder regelmäßig auf über 70 Grad Celsius erhitzt.

Der jüngste Legionellenfall in Reinickendorf liegt erst wenige Wochen zurück. Im Juli und August waren drei Menschen im Humboldt-Klinikum, das zu Vivantes gehört, an der Legionärskrankheit erkrankt. Daraufhin ordnete auch hier das Gesundheitsamt an, die Warmwasseranlage auf über 70 Grad zu erhitzen. Eine Schließung sei jedoch nicht nötig gewesen, sagt Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura. „In der Klinik konnten wir im Gegensatz zum Bad den Infektionsherd genau lokalisieren und ließen dort entsprechend Filter installieren.“

Informationen zu den Bäderbetrieben unter Telefon (01803) 102020 oder im Internet unter www.berlinerbaederbetriebe.de

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