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Berlin: Letzter Schultag: Heute gibt es Zeugnisse - und dann ab in die Sommerferien

Diesen Mittwoch haben Berlins Lehrer und Schüler herbeigesehnt - heute ist der letzte Schultag vor den Ferien. Ab morgen gibt es über sechs Wochen Sommerpause.

Diesen Mittwoch haben Berlins Lehrer und Schüler herbeigesehnt - heute ist der letzte Schultag vor den Ferien. Ab morgen gibt es über sechs Wochen Sommerpause. Auf die Zeugnisvergabe freuen sich aber nicht alle der 360 000 Schüler - rund fünf Prozent der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen müssen eine Ehrenrunde drehen. Für sie hat aber der Schulsenator höchstpersönlich einen Trost bereit: Klaus Böger ist auch einmal sitzengeblieben.

Zeugniszeit, Bekennerzeit: "Noten sichern die Autorität der Lehrer und dienen als Disziplinierungsmittel", heißt es in der Mitteilung der Jungdemokraten / Junge Linken. Weil dieses Machtverhältnis nicht "durch den scheinbar objektiven Charakter von Noten vertuscht" und die Schule nicht länger "als Rohstoffquelle für die Wirtschaft gesehen" werden dürfe mit der "brutalen Aufgabe, Lebenschancen vorzusortieren", laden die Aktivisten heute zur traditionellen Zeugnisverbrennung: 13 Uhr, Rotes Rathaus. Die meisten Schüler werden das Papier indes in einer Klarsichtfolie sichern - wie die 11 500 Abiturienten, die es nun in den Job, an die Uni oder ins Ausland zieht.

Die schlechteren Schüler sollten sich nicht grämen, sondern ihre zweite Chance nutzen. Sitzenbleiben abzuschaffen, wie von der Gewerkschaft GEW gefordert, steht für die Schulverwaltung nicht zur Debatte. "Diese Schüler immer weiter mitzuschleppen, wäre unsozial. Denn dann bleiben sie immer die Schlechtesten in der Klasse und haben nie eine Chance auf bessere Zensuren", sagte Rita Hermanns, Schulverwaltungssprecherin. Wie viele eine Ehrenrunde drehen müssen, steht noch nicht fest - zuletzt waren es rund 18 000 Sitzenbleiber. Eine Sommerpause können sich viele Mitarbeiter der Schulverwaltung nicht leisten, sie bereiten das kommende Schuljahr vor. Zu den Neuerungen gehört, dass Grundschüler die erste Fremdsprache ab der dritten Klasse lernen. In der 5. und 6. Klasse werden sie in Kleingruppen außerhalb des Klassenverbandes gefördert ("äußere Differenzierung"). Zudem können sich Schulen an Vergleichtests für die 10. Klassen beteiligen.

Auch die GEW nimmt eine Hausaufgabe mit in die Ferien: Heute ab 19 Uhr berät sie in der Schöneberger Ahornstraße 5 langjährige Lehramtsbewerber, die sich in den Schuldienst einklagen wollen. Laut GEW haben sie gute Erfolgsaussichten, weil im Mai über 100 gerade examinierte Referendare ohne Rücksicht auf die Warteliste eingestellt worden seien.

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