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Berlin: Lichtenrade feiert: Umzug und Straßenfest zu Ehren der ersten Erwähnung vor 625 Jahren

Für das südliche Berlin und Umland sind sie inzwischen keine Besonderheit mehr: die 625-Jahr-Feiern vieler Gemeinden, von denen einige 1920 zu Groß-Berlin kamen. Weil im Landbuch Kaiser Karl IV.

Für das südliche Berlin und Umland sind sie inzwischen keine Besonderheit mehr: die 625-Jahr-Feiern vieler Gemeinden, von denen einige 1920 zu Groß-Berlin kamen. Weil im Landbuch Kaiser Karl IV. für die Mark Brandenburg viele Dörfer 1375 das erste Mal schriftlich erwähnt wurden, gibt es reihenweise Jubiläen. Auch Lichtenrade steht als "Lichtenrode" darin.

Vermutlich wurde Lichtenrade um 1230 durch die askanischen Markgrafen gegründet. Es gehörte somit nicht wie die anderen Dörfer im heutigen Bezirk Tempelhof zu den Gründungen des Templerordens. Nach wechselnden Eigentümern erwarb in den um 1680 das Domkapitel zu Kölln und Berlin das Dorf. Eine zaghafte Entwicklung des Ortes setzt ab 1774 ein, als Friedrich II. das Gebiet trocken legen ließ. Das brachte zwar erste Verbesserungen, doch erst 1929 löste ein Regenwassersammler das Problem.

Wirtschaftlich ging es erst nach dem Ausbau des Lichtenrader Damms aufwärts, dem Abschnitt der Chaussee zwischen Berlin und Cottbus. Zur Reichsgründung 1871 wohnten hier 468 Menschen, fünfzig Jahre später waren es zehnmal so viele. Auch der 1883 eröffnete Haltepunkt an der Dresdner Eisenbahn brachte leichten Aufschwung - deren Wiederaufbau ist derzeit einer der größten Streitpunkte im Ort.

Ältestes Zeugnis der Lichtenrader Geschichte ist die Dorfkirche, die im 14. Jahrhundert aus Feldsteinen erbaut wurde - auf einem ähnlichen Grundriss wie die in Mariendorf. Auf dem Turm, 1902 gebaut, dreht sich in über 20 m Höhe eine Windfahne in der Form eines Drachenkopfes und der Jahreszahl 1595. Sie ist die älteste ihrer Art in ganz Berlin.

Am Wochenende klingt die Festwoche zum 625-jährigen Jubiläum mit folgenden Veranstaltungen aus: Heute beginnt um 11 Uhr in der Steinstraße der Festumzug über den Lichtenrader Damm bis zur Dorfkirche, von 14 bis 18 Uhr läuft ein Erntedankfest an der Carl-Steffeck-Straße mit bayerischer Blasmusik und Trödelmarkt, ab 19 Uhr "schwoft Lichtenrade" im Gemeinschaftshaus, Barnetstraße 11; am Sonntag setzt die "Musik- und Klangmeile" in der Bahnhofstraße den Schlusspunkt.

krau

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