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Berlin: Literarischer Abend: Thomas Mann auf Japanisch

Montagabend. Renaissance Theater.

Montagabend. Renaissance Theater. Ganz schön stolz ist Heide Simonis, Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin, wenn sie sagt: "Die Manns gehören uns" - Thomas und Heinrich Mann. Das Jahr 2000 ist auch ein Mann-Jahr, und der Roman "Die Buddenbrooks" wurde hundert Jahre alt. Aus diesem Anlass lud die Landesvertretung Schleswig-Holstein und Klaus Gärtner, Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund, zu einem literarischen Abend ins Renaissance Theater. Gelesen wurden die zuweilen bitteren und bösen Briefwechsel, die zwischen den beiden stattgefunden haben. Hanjo Kesting, Leiter der Kulturabteilung beim NDR-Hörfunk, hat den deutschen Bruderzwist auf Briefen und anderen Dokumenten rekonstruiert und zu einer Textcollage zusammengefasst. Die Schauspieler Gerd Wameling als Heinrich Mann und Siegfried W. Kernen, der Thomas Mann rezitierte, beeindruckten die rund 400 Gäste durch Tonfall und Timbre, so dass man fast glaubte, eine Zeitreise zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zu machen und den Bruderzwist hautnah mitzuerleben.

Kein Wunder, dass die Gäste in der Pause und beim Empfang danach fachsimpelten. Unter ihnen: Die Frau des Regierenden Bürgermeisters, Monika Diepgen, der tschechische Botschafter Frantisek Cerny, der Schriftsteller Rolf Hochhuth und Friedrich Barner, Intendant der Schaubühne. Zwischendrin wurden - wie sollte es bei norddeutschen Gastgebern auch anders sein - Fischhäppchen kredenzt. Staunen rief Atsuko Kume, Gattin des japanischen Botschafters, hervor. Sie hat alle Thomas-Mann-Werke auf Japanisch gelesen.

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