zum Hauptinhalt
Großes Gedränge: Die Straße des 17. Juni und das Brandenburger Tor waren Zielpunkt des CSD.

© dpa/Carsten Koall

CSD Berlin 2025 im Newsblog: Mehrere Hunderttausend fordern und feiern queere Freiheiten

Der Christopher Street Day in Berlin war nach Einschätzung der Veranstalter „so groß wie lange nicht mehr“. Es ging betont politisch zu. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner bekannte sich zur Regenbogenflagge.

Es ist die größte Demonstration Berlins: Mehr als 80 Wagen, 100 Fußgruppen und Hunderttausende Teilnehmende zogen beim Christopher Street Day (CSD) am Samstag durch Berlin, um für Vielfalt, Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten zu demonstrieren – und um gemeinsam zu feiern.

See latest updates
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
Marius Gerards

CSD 2025: „Die Demonstration war so groß wie lange nicht mehr“

Während die Menschenmassen zu den zahlreichen Acts am Brandenburger Tor in die Nacht feiern, beenden wir den heutigen Samstag voller Liebe, Regenbögen und sehr viel Pride und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. 

Hunderttausende haben für Gleichstellung und den Schutz queerer Menschen demonstriert. Wir haben darüber mit dem CSD-Vorstand und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Kai Wegner gesprochen. Für den Vorstand war „die Demonstration war so groß wie lange nicht mehr“.

Außerdem hat unter anderem unsere Kollegin Nadine Lange das Geschehen mit ihrer Expertise aus der ersten Reihe begleitet:
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Kein Beitrag vorhanden
Ken Münster
64 Festnahmen und drei verletzte Polizisten bei CSD-Parade und Gegendemo
Die Berliner Polizei hat am frühen Sonntagmorgen eine erste Bilanz zum Einsatz rund um den diesjährigen CSD gezogen. Demnach soll es zu dem Zeitpunkt 64 Festnahmen gegeben haben, unter anderem wegen des Verdachts der Beleidigung, Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. 3 Polizisten sollen verletzt worden sein. 

Die Zahlen beziehen sich auf den Einsatz rund um die Parade – mit hunderttausenden Teilnehmenden – sowie dem kleineren Gegenprotest, zu dem rechtsextreme Gruppen aufgerufen hatten. Wie viele Festnahmen es auf der Parade und wie viele auf der Gegendemonstration gegeben hat, konnte eine Sprecherin nicht näher sagen. Es habe auf der Gegendemo Festnahmen im „unteren zweistelligen Bereich“ gegeben, sagte die Sprecherin.

Bei der aufgelösten, queeren Pro-Palästina-Demonstration in Kreuzberg soll es insgesamt 57 Festnahmen gegeben haben, unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, des schweren Landfriedensbruchs, des Tätlichen Angriffs, des Widerstands und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Laut Polizei kam es zu Flaschenwürfen und Schlägen mit Fahnenstangen.17 Einsatzkräfte wurden verletzt, eine davon musste im Anschluss den Dienst beenden. 
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Julia Hoene
Author Julia Hoene

"Monrose"-Auftritt am Brandenburger Tor 

Auf der Bühne am Brandenburger Tor ist am Abend als Headliner die Girl-Group "Monrose" aufgetretenzum ersten Mal seit 14 Jahren. Ein Comeback also.

Bekannt, beziehungsweise entdeckt, wurden die Sängerinnen durch die „ProSieben“ Castingshow „Popstars“. Das ehemalige Trio tritt inzwischen als Duo auf. Senna Gammour und Bahar Kizil sind die Stars. Die ehemals Dritte im Bunde, Mandy Capristo, möchte nicht mehr Teil der Band sein.

Nach ihrem rund 15-minütigen Auftritt beantworteten die beiden Sängerinnen dem Tagesspiegel noch ein paar Fragen. „Es ist nicht nur das größte, sondern auch das beste Publikum seit langem“, sagte Gammour. „Ein Publikum voller Liebe“. Sie sei immer schon ein sogenannter "Ally" (eine Person, die sich für die Rechte von Queeren einsetzt) gewesen, wenn sie feiern gehe, dann mit der LGBTQIA-Community. Die Anfrage für den Auftritt hätten sie erst vor drei Tagen bekommen. Viel Zeit für Proben blieb dabei nicht. Trotzdem dankte es ihnen die Menge. (Tobias Langley-Hunt)
Bild: Tobias Langley-Hunt
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Tobias Langley-Hunt

Berlins Queerbeauftrager ist erst zufrieden, wenn „alle sicher wieder zu Hause sind“

Um die Bühne am Brandenburger Tor, Ziel des Demonstrationsumzugs, tummelt sich auch Berlins Queerbeaufragter Alfonso Pantisano (SPD). 


Auf Nachfrage des Tagesspiegel, ob er, stand jetzt, zufrieden mit dem Verlauf des politischen Tags war, antwortet er: „Ich werde erst dann zufrieden sein, wenn ich die Gewissheit habe, dass alle, die sich heute auf den Weg gemacht haben, um für ihre Rechte einzustehen, sicher wieder zu Hause sind. 


Seine Erwartungen, dass die Menschen auf die Straße gehen, um für ihre Reche zu demonstrieren, hätten sich erfüllt: „Unsere Rechte werden uns gerade wieder genommen und wenn wir nicht aufpassen, können wir so schnell gar nicht gucken, wie sich die Zeit für uns wieder zurückdreht.“ 


Sein Statement beendet er mit den mahnenden Worten: „Queere Menschen leben wieder in gefährlichen Zeiten!“

Bild: Tobias Langley-Hunt / Tagesspiegel
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Dominik Mai
Author Dominik Mai

„Liebe ist alles“ am Brandenburger Tor 

Ein Highlight auf der Bühne am Brandenburger aus dem Theater des Westens: Das Ensemble des Musicals „Romeo und Julia – Liebe ist alles“ hat ein spezielles Set einstudiert, um die kürzlich verstorbene Rosenstolz-Sängerin AnNa R. zu ehren. Für den Auftritt gibt es viel Applaus. 

Bild: Dominik Mai
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Gerards
Bild: Tobias Langley-Hunt / Tagesspiegel
„Soul of Stonewall Awards“ gehen erstmalig an nur eine Organisation
Nun werden die „Soul of Stonewall Awards“ am Brandenburger Tor verliehen. Der Preis geht erstmals seit Gründung 2001 an nur eine Organisation.

Passend zum CSD-Motto „Nie wieder still!“ wird in diesem Jahr die Kampagne „Nie wieder leise“ ausgezeichnet. Ins Leben gerufen wurde sie 2023 von Bonyad Bastanfar und Neda Paiabandi. Entstanden sei sie aus der Menschenrechtsinitiative „Woman Life Freedom Unity“, die einzelne Aktivist:innen des iranischen Widerstandskampfs zusammenbringen wollte. 

Wir haben die Initiator:innen bereits vor einigen Tagen interviewt: 
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Gerards

Festnahmen bei queerer Palästina-Demo in Kreuzberg

Parallel zur großen Hauptveranstaltung findet am Christopher Street Day eine weitere queere Demo statt. Die Veranstalter fordern einen „antikolonialen Freiheitskampf“: Der Nahostkonflikt spielt eine zentrale Rolle. Wegen antisemitischer Ausrufe wurden vereinzelt Personen festgenommen.
Der Tagesspiegel
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Dominik Mai
Author Dominik Mai
Auf der Straße des 17. Juni zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor ist es voll. Viele lassen die Demo hier ausklingen, treffen sich mit Freund*innen. Oder stärken sich nach der langen Strecke: Es gibt viele Essens- und Getränkestände und mehrere Bühnen – von Schlager bis Pop ist alles dabei. 

Im Tiergarten ist deutlich weniger los als in den Vorjahren. Durch den Regen ist der Boden nass – eher ungemütlich, um sich hier auszuruhen. 
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Die Pride ist politisch: Wegners Signale in Text und Video

Wir hatten früher hier im Blog schon über die Äußerungen des Regierenden Bürgermeisters und zweier Bundestagsvizes berichtet. Sie verdeutlichen die politische Dimension des Tages. Im folgenden Artikel haben wir die Diskussion zusammengefasst – und im Instagram-Reel kommt Wegner persönlich zu Wort.
Der Tagesspiegel
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Dominik Mai
Author Dominik Mai
Religiöse Christen starten kleinen Gegenprotest
Kein CSD ohne Gegenprotest: „Nur Jesus Christus rettet!“, behauptet eine kleine Gruppe an der Siegessäule. Ihren Stand sieht man kaum – viele CSD-Teilnehmende haben sich aus Protest davor gestellt und blockieren die Sicht. Abgeschirmt ist die Gruppe auch von der Polizei. Ab und zu sieht man einen Mann, der ein großes Holzkreuz in den Himmel streckt. 
Bild: Dominik Mai
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Dominik Mai
Author Dominik Mai
CSD-Teilnehmende ziehen am Konrad-Adenauer-Haus vorbei

Die Route des CSD führt auch an der Bundeszentrale der CDU vorbei. Trotz der Aussagen von Julia Klöckner zum Hissen der Regenbogenflagge am Bundestag und von Friedrich Merz („Zirkuszelt“) ist es vor dem Konrad-Adenauer-Haus erstaunlich ruhig. Die meisten Teilnehmenden ignorieren die CDU und laufen einfach vorbei, ein paar protestieren mit selbstgemalten Plakaten. Viel Polizei ist nicht zu sehen.

Bild: Dominik Mai
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Marius Gerards

5000 Menschen bei „International Queer Pride for Liberation“

Für die propalästinensisch geprägte „International Queer Pride for Liberation“ haben sich bis zu späten Nachmittag rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Südstern versammelt. 

Es kämen weiterhin Menschen dazu, sagte eine Polizeisprecherin gegen 17 Uhr. Für die Demonstration angemeldet waren 10.000 Menschen. Der Zug soll am Oranienplatz enden.

Zahlreiche Menschen hatten Palästina-Fahnen und sogenannte Palästinenser-Tücher, auch Kufiya genannt, dabei. Die Veranstalter fordern Solidarität für Palästina und rufen zu einem „antikolonialen, antirassistischen, antikapitalistischen Freiheitskampf“ auf. (dpa)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Tobias Langley-Hunt

Für das Ende des Zuges ist noch lange nicht Schluss

Wagen Nummer 81, das hintere Ende des Umzugs, hat soeben den Potsdamer Platz verlassen und steuert langsam Richtung Schöneberg. Vereinzelte Grüppchen bilden das Schlusslicht – um 17.30 Uhr, bei knapp einem Drittel der Wegstrecke bis zum Brandenburger Tor. 
Bild: Tobias Langley-Hunt
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })