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Liveblog zum 1. Mai in Berlin: Mehr als 30 Festnahmen bei Demonstrationen – ein Polizist durch Biss verletzt
Innensenatorin: Deutlich weniger Straftaten bei Demos als im Vorjahr + Linke stellt große Polizeieinsätze am 1. Mai infrage + Mehrere Autobrände in der Nacht + der Newsblog.
Nach einer vergleichsweise ruhigen Walpurgnisnacht haben am 1. Mai mehrere Zehntausend Menschen in Berlin friedlich demonstriert. An den drei größten Protestveranstaltungen beteiligten sich insgesamt rund 30.000 Menschen. Allein an der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds am Vormittag nahmen mehr als 14.000 Menschen teil. Der Satire-Demo „My Gruni“ in Grunewald schlossen sich rund 4000 Menschen an.
Am Abend lag der Fokus auf der Revolutionären 1. Mai-Demonstration in Kreuzberg und Neukölln. Vor Beginn der Demonstration hatte die Polizei bereits mehrere mutmaßliche Steindepots entdeckt. Die Demo mit rund 12.000 Menschen ging allerdings „ohne größere Vorkommnisse“ zu Ende. Wir haben die Ereignisse im Newsblog begleitet.
Der 1. Mai in Berlin
Innensenatorin: Deutlich weniger Straftaten bei Demos am 1. Mai
Im Zusammenhang mit den Demonstrationen am 1. Mai in Berlin sind nach Angaben von Innensenatorin Iris Spranger (SPD) deutlich weniger Straftaten registriert worden als im Vorjahr. Es seien 39 Strafverfahren am Mittwoch eingeleitet worden, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus. Im Vorjahr seien es 117 gewesen. Insgesamt seien 34 Demonstranten festgenommen worden, 18 davon bei der sogenannten Revolutionären 1. Mai-Demonstration.Linke stellt große Polizeieinsätze am 1. Mai infrage
Nach dem friedlichen Verlauf der Mai-Demonstrationen in Berlin stellt die Linke den alljährlichen massiven Personaleinsatz der Polizei infrage. „Wir könnten doch gemeinsam hinterfragen, ob wirklich jedes Jahr am 1. Mai über 6000 Kolleginnen und Kollegen in der prallen Sonne herangezogen werden müssen“, sagte der Sprecher der Linksfraktion für Arbeit, Damiano Valgolio, am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus. Er stellte die Frage, ob das noch zeitgemäß sei. „Oder ob wir nicht längst an einem Punkt sind, wo wir das schrittweise zurückfahren können, diese Polizeipräsenz.“ Gute Arbeit für die Polizeibeamten bedeute auch, sie von eher unnötigen Aufgaben zu entlasten, so Valgolio. „Sie haben einen harten Job hier in Berlin und auch so gut zu tun. Also, weniger Polizei am 1. Mai.“ (dpa)Innensenatorin Spranger dankt Einsatzkräften des 1. Mai
Nach dem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstrationen zum 1. Mai in Berlin hat Innensenatorin Iris Spranger den Tausenden Einsatzkräften gedankt. „Die Einsatzkräfte, jeder kluge Kopf, jede helfende Hand, die zum Gelingen dieses Einsatzes beigetragen haben – sie alle leisten wirklich Außerordentliches“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus. Ihr Dank gehe aber auch an alle Berlinerinnen und Berliner und alle Gäste, die friedlich gefeiert und Protest auf die Straßen gebracht hätten. „Sie haben damit ein Zeichen für unser demokratisches Miteinander und gegen Hass, Hetze und Gewalt gesetzt. Ein Zeichen über Berlin hinaus.“ Das Gesicht des 1. Mai habe sich über die Jahrzehnte gewandelt, fügte Spranger mit Blick auf frühere Gewaltausbrüche hinzu. „Und ich hoffe, das tut es weiter.“ (dpa)CDU: Friedlichster 1. Mai seit Jahrzehnten
Die Berliner CDU-Fraktion hat den Einsatz der Polizei rund um das Demonstrationsgeschehen am 1. Mai als Erfolg bezeichnet. „Das war der friedlichste 1. Mai seit Jahrzehnten in Berlin, und darüber können wir uns gemeinsam freuen“, sagte der CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus. Der 1. Mai in Berlin sei diesmal nicht durch Rechtsbrüche und Angriffe auf Polizeibeamte geprägt gewesen, sondern ein fröhlicher Feiertag gewesen.30 Festnahmen bei Demonstrationen – fünf verletzte Beamte
Slowik: Deutliche Polizeipräsenz lässt manches im Keim ersticken
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat nach den vergleichsweise friedlich verlaufenen Demonstrationen um den 1. Mai auf die Bedeutung auch starker Polizeikräfte verwiesen. „Eine deutliche Präsenz lässt schon manches im Keim ersticken“, sagte Slowik am Donnerstagmorgen dem Sender RBB24 Inforadio.Mehrere Autobrände in der Nacht
Mindestens neun Autos haben in der Nacht zum 2. Mai in Berlin gebrannt. Einsätze mit direktem Bezug zu Demonstrationen und möglichen Ausschreitungen habe es jedoch nicht gegeben, wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte.Polizei zufrieden, wenige Festnahmen und ein leichtes Zurückrudern bei Steindepots an Demo-Route in Neukölln
Demo ist offiziell beendet
Um 21 Uhr beenden die Veranstalter die Demo. “Geht jetzt langsam nach Hause”, sagt eine Rednerin. Laut der Polizei fiel die Zwischenkundgebung auf Wunsch der Versammlungsleitung aus.Derweil laufen noch Rede- und Musikbeiträge. Die Demo-Teilnehmerinnen und Teilnehmer könnten noch bis 22 Uhr zuhören, teilte die Polizei auf X mit.
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