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Berlin: Love Parade: "Aus Arroganz die Anmeldung verzögert" - Tourismus-Werber Nerger ist sauer auf Planetcom

"Die Love-Parade-Organisatoren sind im klassischen Sinne ausgetrickst worden", ärgert sich Berlins Tourismus-Werber Hanns Peter Nerger. Eine Verschiebung des Spektakels auf einen späteren Sonnabend wäre eine Katastrophe für den Tourismus und besonders für das Image der Stadt.

"Die Love-Parade-Organisatoren sind im klassischen Sinne ausgetrickst worden", ärgert sich Berlins Tourismus-Werber Hanns Peter Nerger. Eine Verschiebung des Spektakels auf einen späteren Sonnabend wäre eine Katastrophe für den Tourismus und besonders für das Image der Stadt. Schon am Mittwoch hat Nerger über die Deutsche Zentrale für Tourismus eine eilige Meldung in alle Welt hinausschicken lassen: Love Parade gefährdet! "Seitdem laufen bei uns die Telefone heiß", sagt Nerger. Reihenweise besorgte Reiseveranstalter hätten sich gemeldet.

Und doch: Sauer ist Nerger nicht auf die Bürgerinitiative, sondern auf Planetcom, die Truppe, die mit der Love Parade ihre Brötchen verdient. "Aus einer sehr arroganten Haltung heraus haben die die Anmeldung verzögert", beschwerte sich Nerger gestern. "Die wussten seit letztem Herbst ganz genau, dass ihre Gegner nicht schlafen und etwas planen." Offenbar habe Planetcom die Freunde des Tiergartens unterschätzt, frei nach dem Motto: Was kann uns diese Bürgerinitiative denn schon tun.

Einmal in Fahrt, wird Nerger erst richtig zornig: Zu keinem Zeitpunkt hätten sich Dr. Motte & Co. in den vergangenen Jahren zu irgendeinem Gespräch oder irgendeiner Absprache herabgelassen. Jetzt aber - da macht Nerger genüsslich eine Kunstpause - jetzt, in der Not, habe sich Planetcom gestern bei der BTM gemeldet und um ein Gespräch gebeten. Natürlich hat Nerger zugesagt, denn von Rachsucht will er sich nicht leiten lassen. Ihn interessiert die Steigerung der Berlin-Besucherzahlen. Nächste Woche will man sich zusammensetzen.

Es geht um viel Geld. Satte 250 Millionen Mark haben die Raver angeblich im Vorjahr trinkend, tanzend und schlafend in der Stadt gelassen. 300 Mark gibt ein aus der Ferne angereister Raver aus, 140 Mark ein Brandenburger und immerhin bis zu 100 Mark ein Berliner. Macht bei 1,3 Millionen eben 250 Millionen.

Am liebsten wäre es Nerger, wenn auf einer anderen Straße getanzt würde, zum Beispiel auf der Karl-Marx-Allee. "Berlin macht die Love Parade, nicht der Tiergarten", sagt er. Eine anderer Termin wäre ganz schlecht.

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