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Luftbrücke: Eine wahrhaft historische Leistung Berlin ehrt die Helden

Berlin feiert in Tempelhof anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Endes der Luftbrücke die Helden.

Ein erhabener Moment: Gerade war der Bach-Choral verklungen, das Gebet der Vereinten Nationen war verhallt, die Soldaten hatten die Kränze vor dem Luftbrückendenkmal aufgestellt – da brummte mit Sekundenpräzision ein Rosinenbomber im Tiefflug über den Platz. Dies war der Höhepunkt des Gedenkens an die 78 amerikanischen und britischen Piloten, die im Verlauf der Luftbrücke ihr Leben gelassen hatten.

Dem kurzen, militärisch geprägten Zeremoniell unter freiem Himmel vor dem Flughafen schloss sich eine offizielle Festveranstaltung mit geladenen Gästen in der großen Abfertigungshalle an; gekommen waren fast 80 Veteranen mit ihren Angehörigen, Vertreter der ehemaligen Schutzmächte, Diplomaten, zahlreiche Berliner Politiker, dazu Bundesverteidigungsminister Jung, der in seiner Rede von der „längsten Luftbrücke der Geschichte“ sprach und die „wahrhaft historische Leistung“ würdigte. „Aus Feinden sind Freunde geworden“, fügte der CDU-Politiker mit Blick auf die ehemaligen Gegner im Zweiten Weltkrieg hinzu. Auch die NATO sei während der Luftbrücke gegründet worden. Die Verteidigung der Freiheit sei eine zeitlose Verpflichtung, zu der auch die Bundeswehr heute einen Beitrag in der Welt leisten müsse.

Zuvor hatte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sowohl bei der Kranzniederlegung als auch später in der Halle die tiefe Dankbarkeit für die Menschen hervorgehoben, die sich an diesem Akt der Solidarität für die eingeschlossene Stadt beteiligten. „Die Luftbrücke war eine menschliche und logistische Meisterleistung“, sagte Wowereit, sie sei der einzige Weg gewesen, die West-Berliner vor Hungertod und Erfrieren zu bewahren. „Mit der Luftbrücke haben die Alliierten die Herzen der Menschen gewonnen und dazu die Rückkehr Deutschlands in die demokratische Gemeinschaft vorbereitet“, hob er hervor.

Der pensionierte britische Air Marshal Sir John Curtiss, der bei der Luftbrücke im Einsatz war, sprach für die Veteranen und sagte, sie seien stolz, die Freiheit Berlins über einen so langen Zeitraum garantiert zu haben. Die Luftbrücke sei ein erster Sieg des Westens im aufkommenden Kalten Krieg gewesen.

Umspielt wurde die Veranstaltung von der Rias-Big-Band mit Swing im Stil der Luftbrückenzeit; eine Artistin schwebte zum Motto „Herausforderungen in der Luft“ unter einem riesigen Heliumballon durch die Flughafenhalle. Abschließend übergaben Schüler der John-F.-Kennedy- Schule, der Berlin British School und anderer Berliner Oberschulen den anwesenden Veteranen Blumensträuße sowie eine eigens für diesen Anlass geprägte Gedenkmünze.

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