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Berlin: Luschkow in Berlin: Erst Ehrungen in der Hauptstadt, dann Fußball in München

Der gestrige Besuch des Moskauer Oberbürgermeisters Jurij Luschkow in Berlin war kurz, aber intensiv. Mittags flog Luschkow ein, um im Kranzler-Eck Berlins Polizeipräsidenten sowie Polizei- und Verwaltungsbeamte mit dem Abzeichen "Für besondere Verdienste um die Städtepartnerschaft Berlin-Moskau" auszuzeichnen.

Der gestrige Besuch des Moskauer Oberbürgermeisters Jurij Luschkow in Berlin war kurz, aber intensiv. Mittags flog Luschkow ein, um im Kranzler-Eck Berlins Polizeipräsidenten sowie Polizei- und Verwaltungsbeamte mit dem Abzeichen "Für besondere Verdienste um die Städtepartnerschaft Berlin-Moskau" auszuzeichnen. Dann wurde Luschkow selber für sein Engagement in der jetzt zehnjährigen Zusammenarbeit der Metropolen Deutschlands und Russlands geehrt. Und am frühen Abend flog Luschkow nach München weiter, um sich das Champions-League-Spiel zwischen Spartak Moskau und FC Bayern München anzusehen.

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Im 13. Stock des neuen Kranzler-Ecks am Kurfürstendamm zeigte der Regierende Bürgermeister seinem Kollegen "Jurij" - beide sprechen sich mit Vornamen an - zunächst einmal die Stadt. Luschkow bat Diepgen, ihm die Konstruktion der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche als Anti-Kriegs-Mahnmal zu erklären. Luschkows "Dank für die unschätzbare Hilfe für die Moskauer Behörden" galt dann dem Polizeipräsidenten Hagen Saberschinsky und Kriminalhauptkommissarin Bärbel Groth und Oberamtsrat Karl-Ludwig Hochmann.

Die Drei stehen für die spektakulären und für die weniger aufregenden Seiten der Städtepartnerschaft. Saberschinsky und Groth erhielten die Anerkennungsplakette für die Aufklärung eines Kunstraubes. 1995 hatte eine russische Diebesbande in der Staatsbibliothek in St. Petersburg wertvolle Urkunden aus der Zarenzeit gestohlen. In einem Berliner Autographenhandel wollten sie sie verkaufen, aber der Chef rief die Polizei. Diepgen hat die Dokumente kürzlich in Moskau zurückgeben.

Der ebenfalls ausgezeichnete Karl-Ludwig Hochmann ist Mitarbeiter der Innenverwaltung und bildet Kollegen der Moskauer Stadtverwaltung fort. Die als vorbildlich geltende Verwaltungskooperation erfasst nahezu alle Ressorts. Zu den neuesten Projekten gehören die Sanierung von Plattenbauten, die Bekämpfung illegaler Beschäftigung und die psychologische Betreuung von Arbeitslosen - Probleme, die beide Städte gemeinsam haben. Der strahlende und lebhafte Luschkow wollte es gestern nicht dabei belassen, den Beamten Verdienstmedaillen zu überreichen. "Als Ehrengäste des Oberbürgermeisters" lud er sie zu einem Privatbesuch nach Moskau ein.

Im Opernpalais war Luschkow dann ab 17 Uhr Ehrengast des Deutsch-Russischen Forums. Der von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getragene Verein ehrt jährlich Männer und Frauen, die sich in besonderem Maße um die deutsch-russische Verständigung verdient machen, mit dem Dr.-Friedrich-Josef-Haas-Preis. Haas war im 19. Jahrhundert der vom Zaren bestellte oberste Amtsarzt in Russland - genannt "der heilige Doktor von Moskau". In diesem Jahr ist der Preisträger Jurij Luschkow, der, "kaum im Amt des Bürgermeisters von Moskau, sogleich Kontakte nach Berlin knüpfte", wie Eberhard Diepgen in seiner Laudatio sagte. Wichtig für die Städtepartnerschaft sei es auch gewesen, dass sich Luschkow schon Anfang der 90er Jahre als entschlossener Vorkämpfer für den gesellschaftlichen und politischen Wandel in Russland profilierte.

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