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© dpa

Madame Tussauds: Wowereit für Wiederaufstellung von Hitler-Figur

Berlin könne den Wachs-Hitler durchaus verkraften, meint der Regierende Bürgermeister der Stadt. Am Donnerstag besucht er das Wachsfigurenkabinett Unter den Linden und macht sich einen Eindruck von seinem eigenen Wachs-Double.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat keine Vorbehalte gegen die geplante Wiederaufstellung der Adolf-Hitler-Wachsfigur bei Madame Tussauds Berlin. Zwar hätte ihm nichts gefehlt, wenn das Museum auf die Nachbildung des Diktators verzichtet hätte, sagte Wowereit am Donnerstag bei einem Besuch der Ausstellung. Wenn die Figur aber adäquat dargestellt werde, könne Berlin dies durchaus verkraften. Zugleich betonte er, dass Hitler eine Person der Zeitgeschichte sei. Berlin habe nicht nur "Glanz und Gloria erlebt, sondern auch dunkle Zeiten", fügte der Politiker hinzu.

Die Hitler-Figur war am vergangenen Samstag unmittelbar nach der Eröffnung von Madame Tussauds durch einen 41-jährigen Ausstellungsbesucher aus Kreuzberg stark beschädigt worden. Der Mann hatte der Figur den Kopf abgerissen. Gegen den 41-Jährigen wird wegen Sachbeschädigung, aber auch wegen Körperverletzung ermittelt. Ein Mitarbeiter des Museums, der ihn stoppen wollte, wurde am Bein verletzt. Die Hitler-Figur soll voraussichtlich repariert und anschließend wieder ausgestellt werden.

Wowereit zufrieden mit seinem Wachs-Double

Mit seinem eigenen Ebenbild in der Ausstellung zeigte sich Wowereit zufrieden. "Der Wiedererkennungswert ist da", sagte er. Angst, dass seine Wachs-Nachbildung ebenfalls einer Attacke zum Opfer fallen könnte, habe er "gar nicht".

Das Kabinett am Boulevard Unter den Linden war am Samstag zum ersten Mal für das breite Publikum zugänglich. Es zeigt auf 2500 Quadratmetern und zwei Etagen 75 Wachsfiguren von Personen aus Politik, Sport und Showbusiness. Unter den nachgebildeten Prominenten sind zum Beispiel Marlene Dietrich, Albert Einstein, Oliver Kahn, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Karl Marx. Im Gegensatz zu den übrigen Exponaten durften die Besucher die Hitler-Puppe nicht fotografieren oder berühren. (lee/ddp)

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