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Die Mordkommission ermittelt im Fall der getöteten Ehefrau.

© Foto: Dominik Totaro

Update

Mann ersticht Ehefrau in Flüchtlingsunterkunft: Haftbefehl nach Bluttat in Alt-Hohenschönhausen

Dem Ehemann des Opfers wird laut Polizei Totschlag vorgeworfen, er selbst äußert sich nicht. Die Töchter hatten die Tat am Samstag mit ansehen müssen.

| Update:

Nach dem gewaltsamen Tod einer Frau aus der Ukraine in einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin hat ein Richter Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter erlassen. Dem 50-jährigen Ehemann des Opfers werde Totschlag vorgeworfen, teilte die Polizei am Sonntag auf Anfrage mit.

„Der Beschuldigte hat sich nach anwaltlicher Beratung weder der Mordkommission noch dem Haftrichter gegenüber geäußert“, sagte sein Strafverteidiger Ehssan Khazaeli dem Tagesspiegel.

Nach bisherigen Ermittlungen geriet das Paar in der Unterkunft in Alt-Hohenschönhausen am Samstag in Streit. Dabei soll der Mann seine 44-jährige Frau tödlich verletzt haben. Nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten mussten die sechs und 17 Jahre alten Kinder des Paares die Tat mit ansehen. 

Laut früheren Angaben der Polizei war das Paar am Samstag gegen 11.45 Uhr in Streit geraten. Nach Tagesspiegel-Informationen griff der Mann die Frau mit einem Messer an. Die Ermittler bestätigten dies bislang nicht.

Der Mann soll georgischer Staatsangehöriger sein, seine Frau Ukrainerin. Beide sollen vor ihrer Flucht nach Deutschland in Charkiw gelebt haben, hieß es aus Justizkreisen. Die Polizei bestätigte, dass das Paar eine gemeinsame Tochter hat – 2016 geboren. Wie der Tagesspiegel erfuhr, entstammt die ältere Tochter, 2005 geboren, einer früheren Beziehung der Mutter. Die Familie war im Juni in Berlin registriert worden.

Die ältere Tochter rief den Sicherheitsdienste der Flüchtlingsunterkunft, die sofort versucht hätten, das Leben der Mutter zu retten. Alarmierte Polizeikräfte nahmen den Verdächtigen fest. Die Schwestern wurden in die Obhut des Jugendamtes gegeben und sollen nicht voneinander getrennt werden.

Informationen zu den Hintergründen der Tat und zum Motiv des mutmaßlichen Täters liegen noch nicht vor. Die zweite Mordkommission des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach Tagesspiegel-Informationen soll der Mann am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten vermittelt jetzt psychologische Hilfe für die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und der Unterkunft. (mit dpa)

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