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Der Mauerpark in Pankow ist oft überlaufen.

© dpa

Mauerpark in Berlin-Prenzlauer Berg: Pankow baut Grillern ein Zuhause

Zehn feste Grill-Pavillons sollen im Mauerpark gebaut werden. Aber wahrscheinlich erst 2019.

Pankow will den Grillern in den Parks feste Behausungen bauen, so genannte Grill-Pavillons mit gemauerter Feuerstelle und Dachkonstruktion. Der Stadtrat für öffentliche Grünanlagen, Jens-Holger Kirchner (Grüne) hat die Idee aus seinen Urlauben in Dänemark und Schweden mitgebracht und hofft auf Unterstützung seiner Pläne durch Bezirksverordnete und Anwohner-Initiativen. Die ersten Pavillons könnten ab 2019 im Mauerpark errichtet werden. Zehn feste Grillstationen zum Stückpreis von rund 5000 Euro könnte sich Kirchner vorstellen, verteilt über die gesamte Parkfläche. Das Grillen außerhalb dieser festen Stationen wäre dann nicht mehr erlaubt.

Der Park gehört jetzt komplett zu Pankow

Bevor die Pavillons kommen, müsse die erweiterte Parkfläche aber komplett fertiggestellt sein, inklusive dem Vorhaben der Wasserbetriebe, die unterhalb der Schwedter Straße ein Staubecken für das Kanalnetz bauen. Für die Gestaltung des erweiterten Parks und den künftigen Betrieb ist die landeseigene Grün Berlin zuständig, der Park gehört nach einer Grenzverschiebung künftig komplett zum Bezirk Pankow. Während das Bezirksamt Mitte das Grillen eher kritisch sieht und aus verschiedenen Parkanlagen verbannt hat, sucht Pankow einen Kompromiss.

Dazu gehören neben den festen Pavillons auch Toiletten. „So ähnlich wie auf den Rastplätzen an der Autobahn“, sagt Kirchner, robust und kostenlos. Auch über die Toilettenpläne wird noch mit Anwohnern und Bezirksverordneten zu reden sein. Die Arbeiten zur Erweiterung und Neugestaltung des Mauerparks von acht auf 15 Hektar sollen noch im Mai beginnen. Knapp sechs Millionen Mark hat Grün Berlin dafür zur Verfügung. Geplant sind Bürgergärten zwischen Gleimtunnel und Lortzingstraße, eine Nord-Süd-Promenade unter Platanen für Radfahrer und Fußgänger und eine Multifunktionsfläche für Spiel und Sport auf dem Gelände des Flohmarktes. Mit dem Millionen-Budget müssen auch Toilettenhäuschen und Grill-Pavillons finanziert werden.

Bisher gibt es nur wenig Angebote für Familien

Der erweiterte Mauerpark soll die beiden, sozial sehr unterschiedlich geprägten Stadtteile Prenzlauer Berg und Gesundbrunnen miteinander verknüpfen. Bislang wurde der Park vor allem als Spiel- und Partyzone der Bewohner aus Prenzlauer Berg wahrgenommen. Für Familien und ältere Menschen ist das Angebot im Mauerpark bislang begrenzt. Am Parkrand werden aber künftig viele Familien wohnen. Auf einem Gewerbegelände nördlich des Gleimtunnels entstehen rund 700 Wohnungen, darunter 120 öffentlich geförderte Mietwohnungen, 194 Eigentumswohnungen, 43 seniorengerechte Wohnungen und eine Kita mit 80 Plätzen. Das neue Viertel wird wahrscheinlich 2019 fertig sein. Auch das landeseigene Wohnungsunternehmen Degewo hat mit dem Bau von 104 Sozialwohnungen in der Nähe des Parks begonnen.

Grillen in Parkanlagen, da hat jeder Bezirk seine eigenen Vorgaben. Auf dem Tempelhofer Feld gibt es große Grillflächen an Oderstraße und Columbiadamm. Im Görlitzer Park in Kreuzberg sind Grillzonen eingerichtet, ebenso auf dem Blücherplatz. In Charlottenburg-Wilmersdorf ist Grillen am Rudolf-Mosse-Platz, im Preußenpark und einer Fläche am Goslarer Ufer (zwischen altem Gaswerk und Verbindungskanal) erlaubt. Der Große Tiergarten ist seit 2012 grillfreie Zone. Auch in den Parkanlagen von Spandau ist Grillen tabu.

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