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Bei schönstem Wetter ist der 34. Berliner Halbmarathon gestartet.

© dpa

Mehr als 31.000 Läufer angemeldet: Sperrungen zum Berliner Halbmarathon

Mehr als 31.000 Läufer nehmen am heutigen 34. Berliner Halbmarathon teil. Das Wetter belohnt ihren Fleiß. Autofahrer haben jedoch das Nachsehen: Viele Straßen im Zentrum sind seit den Morgenstunden gesperrt. Busse und Straßenbahnen werden umgeleitet.

Für den rennenden Teil der Bevölkerung ist es einer der schönsten Tage des Jahres, für den Rest der pure Stress – zumindest, wenn das Auto oder der BVG-Bus als Transportmittel ins Stadtzentrum dienen soll: An diesem Sonntag findet der 34. Berliner Halbmarathon statt. Neben 31 562 gemeldeten Läufern erwarten die Veranstalter eine Viertelmillion Zuschauer an der 21,0975 Kilometer langen Rundstrecke mitten durch Berlin.

Das Wetter

Nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam können sich die Teilnehmer auf bestes Laufwetter freuen. Die Meteorologen erwarten einen trockenen, sonnigen Tag mit wenigen Wolken und etwa 19 Grad Lufttemperatur. Die Regenwahrscheinlichkeit ist gering, starker Gegenwind ist auch nicht zu erwarten – die Voraussetzungen für eine neue Bestzeit sind für die Läufer also ideal.

Die Strecke

Die Laufstrecke ist schon markiert, überall in der Stadt hängen Halteverbotsschilder an den Straßenlaternen: Wer gerade nicht weiß, wo sein Auto genau steht, sollte lieber schnell mal auf der Straße gucken gehen. Die Strecke führt wieder mitten durch das Stadtzentrum, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Start- und Endpunkt des diesjährigen Halbmarathons ist die Karl-Marx-Allee in Mitte zwischen Gruner- und Schillingstraße. Von der Karl-Marx-Allee geht es auf den Boulevard Unter den Linden und dann am Pariser Platz und dem Brandenburger Tor vorbei auf die Straße des 17. Juni. Die Läufer passieren die Siegessäule bei Kilometer 5, um über den Ernst-Reuter-Platz auf die Otto-Suhr-Allee zu gelangen. Dann geht es über die Schlossstraße in Richtung Süden zum Kurfürstendamm (Kilometer 12), dann über die Tauentzien- und Kleiststraße an der Urania vorbei zum Lützowplatz. Bei Kilometer 17 passiert das Feld den Potsdamer Platz. Danach geht es über die Leipziger Straße, die Koch- und die Friedrichstraße und schließlich über den Mühlendamm zurück zur Karl-Marx-Allee. Der genaue Streckenverlauf findet sich hier.

Der Verkehr

Die gesamte Strecke wird bis Sonntagmorgen um 8.30 Uhr komplett abgesperrt, der Boulevard Unter den Linden in Richtung Brandenburger Tor ist sogar schon ab 6 Uhr morgens nicht mehr befahrbar. Danach dürfen Autofahrer die Strecke bis zum Ende der Veranstaltung gegen 14.30 Uhr nur noch mit Genehmigung der Polizei passieren. Erst wenn auch die langsamsten Läufer einen Abschnitt passiert haben, wird die Sperrung wieder aufgehoben. Polizei und Verkehrsinformationszentrale raten Autofahrern daher, am Sonntag den gesamten Innenstadtbereich zu meiden. Die U-Bahn-Linie U 2 verkehrt ab 10 Uhr bis 12.30 Uhr zwischen den U-Bahnhöfen Deutsche Oper und Alexanderplatz im 5-Minuten-Takt. Auch die Linie U-Bahn-Linie U 55 wird von 7 bis 15 Uhr verstärkt. Der U-Bahnhof Schillingstraße ist bis 14.30 Uhr gesperrt. Die U-Bahn-Züge durchfahren diesen Bahnhof ohne Halt. Ein Überblick über sämtliche gesperrten Straßen und umgeleitete Bus- und Tramlinien findet sich bei der Verkehrsinformationszentrale. Weitere aktuelle Informationen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es bei der BVG unter der Telefonnummer (030)19 44 9 oder bei der S-Bahn unter der Telefonnummer (030) 29 74 33 33.

Die Favoriten

Die Teilnehmer des Berliner Halbmarathons kommen aus 102 verschiedenen Nationen. Unter ihnen finden sich auch viele Spitzensportler: Sabrina Mockenhaupt wurde schon 2009 Erste, 2010 reichte es nur zum dritten Platz. Mit ihren 33 Jahren ist Mockenhaupt zwar eine der älteren, aber sicher auch eine der erfahreneren Spitzenläuferinnen. Ihre schärfsten Konkurrentinnen kommen aus Ostafrika: Tadelech Bekele (Äthiopien), Agnes Mutune (Kenia) und Correti Jepkoech (Kenia). Bei den Männern gehören ebenfalls mehrere Kenianer zu den Favoriten. Eliud Kiplagat belegte 2011 den zweiten Platz , dicht gefolgt von Daniel Chebii. Beide sind beim Halbmarathon am Sonntag wieder mit dabei. Große Hoffnungen weckt auch der 26-jährige Leonard Komon. Im Zehn- und Fünfzehnkilometerlauf ist der Sportler schon Weltrekordhalter - nun läuft er den Berliner Halbmarathon zum ersten Mal. Für sein Debüt hat sich Komon viel vorgenommen: Er will am Sonntag einen neuen Weltrekord aufstellen.

Die Experten

Horst-Dieter Bellack glaubt an Komons Fähigkeiten. "Er kann einen neuen Weltrekord aufstellen, vorausgesetzt das Wetter wird gut", sagt Bellack. Seit 2011 Trainer beim Berliner Verein SCC, läuft Bellack am Sonntag selbst beim Halbmarathon mit. Nicht zum Spaß, sondern dienstlich: Bellack geht als Motivator für eine seiner Läuferinnen an den Start. "Mir selber wird der Lauf auch Freude bereiten", ist Bellack sicher. Danach stelle sich immer so ein positives Gefühl ein. "Das Besondere an dem Halbmarathon ist die schöne Strecke. Es ist wie eine Sightseeing-Tour für Berliner und Touristen", schwärmt der Vereinstrainer. Der Halbmarathon sei besser als der Marathon, weil er durch die kürzere Distanz einen einfacheren Einstieg ermögliche.

Manfred Reschke, seit über 20 Jahren Lauftrainer beim SCC, weiß um die Bedeutung des Berliner Halbmarathons. "Der Halbmarathon ist für viele Läufer eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Marathon", erklärt der Trainer. Reschke hat er eine Gruppe von 20 Hobbyläufern auf die Strecke vorbereitet, wird selbst aber nicht teilnehmen. "Davon hatte ich in der Vergangenheit mehr als genug", sagt Reschke. Nach eigener Aussage hat er stolze 70 Marathonläufe - von New York bis Hawaii - und diverse Halbmarathons erfolgreich überstanden. Morgen wird Reschke aber nur am Straßenrand stehen und schauen, dass "alles gut über die Bühne läuft".

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